Ob ein GV-Manager mit klassischer
Kochausbildung, der aber kaum noch
hinter dem Kessel steht, sondern am
Schreibtisch Bürokratie wälzt, besser ge-rüstet
ist als ein Diplom Betriebswirt? Ist für
eine Fachfremde die Eigenschaft Mutter zu
sein Qualifikation genug als Führungskraft
in der Schulverpflegung? Ist ein überwie-gendes
Wirken in der Sternegastronomie
gleich aufzuwiegen mit einer klar forcierten
30-jährigen GV-Karriere?
Die diesjährigen Nominierten GV-Manager
des Jahres haben es uns bereits mit ihrem
Werdegang nicht leicht gemacht, sie zu
vergleichen und im Weiteren zu bewerten.
Teils haben sie mustergültig die Gastro-nomie
von der Pike auf gelernt, und sind
nicht nur Köche, sondern auch Konditoren,
Bäcker oder Metzger. Es gibt unter ihnen
aber auch einige mutige Quereinsteiger, die
mit dem klassischen Muster brechen – und
nichtsdestotrotz herausragende Leistungen
abliefern. Warum sollten sie auch nicht?
Schließlich hat gerade solche Querein-steiger,
die in unserem Fall vornehmlich
Quereinsteigerinnen sind, eine besondere
Motivation in die Branche geführt – etwas,
das zu vielen Jungköchen von heute leider
fehlt.
Daher zählt der Werdegang zwar in unsere
Bewertung mit ein, doch sind uns die Füh-rungsstärke,
die Leidenschaft für den Beruf
sowie das Charisma wesentlich wichtiger.
Und in dieser Hinsicht wurden unsere No-minierten
von ihren Mitarbeitern mit Lob
geradezu überschüttet: „Fast schon benei-denswert,
wie sie in schwierigen Situatio-nen
stets die richtigen Worte findet“, heißt
es über die gelernte Kauffrau Meike Kreihe.
„Das Gesamtpaket stimmt einfach, ich
habe noch nie unter so einem guten Chef
gearbeitet“, schwärmt ein Mitarbeiter von
Jana Heise, die direkt nach dem Abitur in
die Branche einstieg und sich berufsbeglei-tend
im Personalwesen qualifizierte. Ihre
Kollegin Petra Gobelius, Dipl.-Designerin,
wird als „Motivationskünstlerin“ geschätzt.
Aber auch die Fachkollegen punkten durch
Soft Skills, wie der „in allen Küchenlagen
souveräne und gut gelaunte“ Rafael Platz-becker
Claudia Kirchner
Chefredakteurin
oder Anja Köchermann, die „mit
Leib und Seele hinter der Sache“ steht.
„Ein Quäntchen Wahnsinn und Verrückt-heit“
ist zudem laut Gilbert Bielen erfolgs-bestimmend
für einen GV-Manager.
Aller Individualität zum Trotz ist eines allen
gemein. Sie belegen, dass unsere Branche
viel berufliches Potenzial bietet – das man
aber auch fördern muss. So sind viele Füh-rungskräfte
von Ramin Homayouni lang-jährige
Mitarbeiter und Eigengewächse.
Stefan Bogner hatte es sich erfolgreich zur
Aufgabe gemacht, eine der Betriebsgröße
entsprechende Führungsbrigade aufzu-bauen.
Und viele Nominierte fördern den
Koch-Nachwuchs, wie Gilbert Bielen z. B.
durch ein berufsübergreifendes Praktikum
beim Bäcker oder Betriebsgastronomen.
Nicht zuletzt belegen die Quereinsteigerin-nen,
dass es sich lohnt, auch mal in frem-den
Gefilden nach Personal zu suchen.
Wer von den Nominierten wohl am meisten
überzeugt hat? Das lesen Sie in der nächs-ten
Ausgabe oder ab 13. Oktober online:
www.gastroinfoportal.de.
Ist quer mehr wert?
GV-Manager des Jahres 2017
Am 12. Oktober lüften wir das Geheimnis, seien Sie gespannt!
Nominierte in der Kategorie Betriebsgastronomie
Michael Haupt, Geschäftsführender Gesellschafter, A&Z Foodmanufaktur, Bergheim
GV-Manager des Jahres 2017
Romeo Hofer, Leiter Betriebsrestaurant und VIP Restaurant, MAHA Maschinenbau, Haldenwang
Anton Schmidt, Geschäftsführer, Gusto Gourmet/Carl Zeiss Gruppe, Oberkochen
Nominierte in der Kategorie Patienten-/Seniorenverpflegung
Gilbert Bielen, Küchenleitung, Kinderkrankenhaus St. Marien, Landshut
Stefan Bogner, Abteilungsleiter Speiseservice-Gastronomie, Klinikum Fürth, Fürth
Ramin Homayouni, Gesamtleitung Verpflegungsmanagement, St. Elisabeth Gruppe/Katholische Kliniken
Rhein-Ruhr, Herne
Nominierte in der Kategorie Schul-/Studentenverpflegung
Petra M. Gobelius, Geschäftsführende Gesellschafterin, Kinder-Cater, Bergheim-Niederaußem
Jana Heise, Geschäftsführerin, biond, Kassel
Anja Köchermann, Fachdienstleiterin der Küchenbetriebe, Stadt Göttingen
Meike Kreihe, Geschäftsführerin, Zwergenlunch, Braunschweig
Rafael Platzbecker, Küchenleiter, Landesfinanzschule NRW, Wuppertal
2017
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hres hres hres JaJaJades Manager des Manager des GV-GV-Manager GV-Foto: ©Paul Bojba
In eigener Sache