
Wie lässt sich das massenmediale Som-merloch
Erfolg versprechend füllen?
Man nehme einen Hygieneskandal oder
– falls ein solcher gerade nicht auf den
Schreibtisch flattert – bastle sich selbst
einen.
Die potenzielle und viel verspre-chende,
da emotional auch hoch aufgela-dene
Quelle
ist schnell ausgemacht: Unser
täglich Essen und Trinken, vorzugsweise
in Form der Außer-Haus-Verpflegung. Als
Stilmittel bietet sich eine „knallhart“ recher-chierte
Undercover-Geschichte an. Fertig
ist das Erfolgsrezept, das meinen Vermu-tungen
zufolge Standard im redaktionellen
Portfolio großer Medienanstalten ist.
Oder will mir tatsächlich einer weismachen,
die Mitarbeiter von „ARD-Radio-Recherche
Sport“ wollten mit ihrer „Undercover-Unter-suchung“
von Bier, Essen und Trinkwasser
in drei Fußballstadien einen Bericht über
die herausragende Verpflegungsqualität in
deutschen Stadien machen? Nein, sicher
ist man bereits in Erwartung eines gewis-sen,
„sensationellen“ Rechercheergebnisses
an das Thema herangegangen – das dann
auch noch eingetroffen ist.
Natürlich kann und möchte ich hier nicht
die Schuld an den gefundenen Fäkalkeimen
und Eiterbakterien
auf Brötchen auf die bö-sen
Medien abwälzen. Was aber hätte eine
Untersuchung der Nüsse an einer Bar zu-tage
gefördert? Oder die Beprobung eines
Buffets bei einem Straßenfest?
Vermutet wird, dass die Verunreinigungen
in den Stadien entstanden, indem der Ver-käufer
das Essen und das Wechselgeld mit
derselben Hand berührte – etwas, das unter
dem Zeitdruck in der Halbzeitpause schnell
auch mal gut geschulten Kräften passieren
kann, wenn auch nicht dürfte. Passieren
Kommentar
dürfte das aber genauso wenig bei Bäcker
oder Metzger, wo das zumindest meinen
Erfahrungen nach, leider oft gang und gäbe
ist; oft sogar noch getoppt durch die den
hygienischen
Schein wahrenden Einweg-handschuhe,
die allerdings nicht gewech-selt
werden.
Was für die betroffenen Stadiencaterer und
auch die ganze Branche schade ist, ist der
Mangel an Informationen zum konkreten
Sachverhalt zugunsten eines aufgebausch-ten
Ergebnisses. Mithilfe weiterer Details
könnte der „Schuldige“ leichter gefunden
und entsprechende Verbesserungsmaß-nahmen
eingeleitet werden. Mein – weder
sensationeller noch geheimer – Tipp für alle,
die es noch nicht tun: Kasse und Speisen-ausgabe
trennen. Sollen die Massenmedien
doch woanders nach einem Füller für ihr
Sommerloch suchen!
Sensationelle Hygiene
Claudia Kirchner
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Foto: © Paul Bojba
Gesucht: GV-Manager des Jahres 2017