
Längst sind vegetarische Menüs in der GV verankert.
Aber lohnt sich das eigentlich? Eine Studie des
Robert Koch-Instituts (RKI) klärt über die
Verbreitung dieser Ernährung auf.
Marktforschung
AUF EINEN BLICK
4,3 % der Deutschen im Erwachse-nenalter
ernähren sich vegetarisch.
Unter Frauen ist die vegetarische Er-nährungsweise
verbreiteter als unter
Männern (6,1 % gegenüber 2,5 %).
Der höchste Vegetarieranteil liegt in
der Altersgruppe 18 bis 29 Jahre
(9,2 % Frauen bzw. 5 % Männer).
Die meisten Vegetarier leben in
Großstädten.
Vegetarier essen mehr Obst und
Gemüse und trinken mehr Tee, dafür
aber weniger Bier und Wein.
Die Situation ist jedem bekannt: Bei ei-nem
gemeinsamen Mittagessen mit
Freunden oder Kollegen gibt es jeman-den,
der kein Fleisch isst. Tatsächlich ist die
Verbreitung der vegetarischen Ernährungs-weise
in Deutschland aber nach wie vor relativ
gering. 4,3 % der erwachsenen Bevölkerung
ernähren sich vegetarisch, wie eine Studie des
Robert Koch-Instituts belegt.
Dabei ist die vegetarische Ernährungsweise un-ter
Frauen weiter verbreitet als unter Männern.
So verzichten 6,1 % der Frauen und lediglich
2,5 % der Männer auf Fleisch. Am höchsten
ist der Anteil in der Altersgruppe der 18- bis
29-Jährigen – auch hier dominieren die Frauen
mit 9,2 % im Vergleich zu den Männern mit
5 %. Bei Frauen im Alter von 60 bis 69 Jahren
liegt der Anteil bei 7,3 %.
Die meisten Vegetarier leben laut Studie in
Großstädten. Mit zunehmender Bildung er-nährt
sich ein höherer Anteil von Personen üb-licherweise
vegetarisch.
Es gibt verschiedene Gründe, sich vegetarisch
zu ernähren – sei es aus ethisch-moralischen
Bedenken oder ökologischen Motiven. Ebenso
gibt es auch viele unterschiedliche Varianten
einer vegetarischen Lebensweise. Diese reichen
von einer ovo-lakto-vegetarischen Ernährung
bis hin zum Veganer, der keinerlei tierische
Produkte isst, inklusive Eier und Honig.
Kein Gesundheitsrisiko
Längst hat die Industrie diesen Trend erkannt
und ihr Sortiment an Lebensmitteln um eine
Vielzahl an vegetarischen und veganen Pro-dukten
erweitert. Ein Vegetarier kann sich
heute also abwechslungsreich ernähren – und
geht damit auch kein Gesundheitsrisiko ein,
wie viele Kritiker vermuten. Lediglich die Ver-sorgung
einiger Nährstoffe, allen voran Vita-min
B12, kann beim Verzicht auf Fleisch pro-blematisch
sein. Aktuelle Studien beobachten
jedoch eine gesunde Nährstoffbalance bei ve-getarisch
lebenden Menschen.
Überhaupt leben Veggies tendenziell gesün-der.
Sie trinken laut Studie z. B. mehr Tee,
dafür weniger Bier und Wein. Und sie essen
mehr Obst und Gemüse als Nicht-Vegetarier.
Frauen, die sich vegetarisch ernähren, konsu-mieren
weniger Spirituosen, Eier und Pizza im
Vergleich zu Nicht-Vegetarierinnen. Männli-che
Vegetarier hingegen trinken signifikant
weniger Kaffee und essen weniger Kartoffeln,
dafür mehr Nudeln und Reis.
Fazit
In Deutschland ernähren sich vor allem junge
Frauen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren
vegetarisch, ebenso verzichten Personen mit
hoher Bildung, sportlich Aktive und Großstäd-ter
häufiger auf Fleisch. Bislang verzichtet also
eine relativ kleine Bevölkerungsgruppe auf den
Konsum von Fleisch und Fisch.
Auf vegetarisch
setzen?
Fotos: © aliaksei – Fotolia.com, Colourbox.de
6-7 /2017 GVmanager 25