
SAUBER SCHLIESSEN
Digitale Schließsysteme können im Hotel dazu beitragen,
persönliche Kontakte zu minimieren, um Gast und Mitarbeiter
vor Infektionen zu schützen.
Dass die Corona-Krise die Digitalisierung des Gastge-werbes
vorantreibt, berichtete first class in den ver-gangenen
Monaten bereits mehrfach. Auch bei den
Schließsystemen im Hotel macht sich der Trend bemerkbar.
Zwar gibt es bereits seit einigen Jahren ein breiteres Ange-bot
an digitalen Lösungen, mit denen z. B. das Smartphone
des Gastes zum Schlüssel wird. So richtig durchsetzen konnte
sich die Technik in Europa bisher aber noch nicht. Zu
skeptisch waren die Verbraucher, zu groß die Hürde einer
zusätzlichen App auf den Endgeräten. Doch die Corona-
Krise könnte das jetzt ändern. Denn der digitale Schlüssel
ist schlicht und einfach der kontaktärmste und somit hygi-enischste
Weg, dem Gast den Zugang zu seinem Zimmer
zu ermöglichen. „Mit BLE (Bluetooth) und dem temporären
Gäste Code bieten sich dem Hotelier gleich mehrere Mög-lichkeiten,
den Gast personalunabhängig einzuchecken“,
beschreibt Dirk Heumann, Leiter Vertrieb Schließsysteme
für Türen und Möbel der Schulte-Schlagbaum AG. So müs-sen
beim Ein- und Auschecken keine potenziell kontaminier-ten
Schlüssel- oder Schlüsselkarten überreicht werden, der
direkte Kontakt zwischen Servicekraft und Gast reduziert
sich auf ein Minimum. Lösungen wie das Safe-O-Tronic® ac-cess
Hotelschließsystem oder die neue Lösung SAG Smart
Access der Schulte-Schlagbaum AG ermöglichen es dem
Gast, über das Smartphone im Hotel einzuchecken. Das
sorgt nicht nur für zusätzliche Sicherheit, sondern entlastet
auch das Personal vor Ort. „Das Smartphone spielt
eine zentrale Rolle - der Gast kann die Buchung
online abwickeln und erhält auf sein Smart-phone
seinen individuellen Zugangscode,
den er am Hoteleingang sowie am
Gastzimmer eingeben kann, um sich
innerhalb des gebuchten Zeitfens-ters
selbstständig und unabhängig
Zutritt zu verschaffen“, beschreibt
Dirk Heumann weiter. „Durch maxi-mal
reduzierte Begegnungspunkte
mit dem Personal des Hauses
kann ein Hygienekonzept, das auf
Abstand ausgelegt ist, so perfekt unterstützt werden. Mit-hilfe
dieser Lösung entfallen für den Hotelier außerdem die
Kosten für Schlüssel und Karten sowie der entsprechende
Aufwand bei Verlust solcher Schließmedien.“
Wer sein Hygienekonzept noch verstärken will, kann zum
Beispiel am Hoteleingang auf Zutrittskontrollsysteme set-zen,
wie sie beispielsweise Salto im Angebot hat. Diese
messen die Körpertemperatur von Gästen kontaktlos und
achten zusätzlich und ganz automatisch darauf, dass diese
eine Maske tragen. Damit
lassen sich innerhalb eines
Vorgangs potenziell er-krankte
Personen, z.B. an
Covid-19, Influenza etc.,
erkennen. Diesen wird
dann nicht nur der Zu-tritt
verwehrt, gleichzeitig
werden auch relevante
Stellen über den Vorgang
informiert.
Keimherd Klinke
Doch auch, wenn der
Schlüssel digital ist – Kon-taktmöglichkeiten
gibt es
gerade im Hotel immer
noch viele. Was die
Schließsysteme betrifft,
sind vor allem die Türklin-ken
eine Schwachstelle,
weil sie allzu oft durch
viele Hände gehen. Deshalb empfiehlt es
sich, gerade in den öffentlichen Bereichen
eines Hotels, die Türen, wenn möglich,
offenstehend
durch einen Türstopper zu
fixieren,
sodass
nicht jeder Gast zusätzlich
zur Klinke greifen muss.
Aber nicht jede Tür kann und sollte den gan-zen
Tag offenstehen. Gerade bei geringeren
24 11/2020 first class
Fotos: Bodo Ehmann GmbH, Salto Systems
Technik