
Food & Beverage
SUPPE WIE BEI MUTTER
Den Gästen wird die regionale Herkunft einer Speise immer
wichtiger. Traditionelle Suppengerichte kommen an.
Voller Vorfreude hatte das InterContinental
Düsseldorf die Eröffnung des Kö59 im Frühjahr
herbeigesehnt – dann kam Covid-19. „Wir mussten
unser
schönes Restaurant schließen, bevor wir es eröffnet
hatten. Jetzt ist es aber endlich offen. Björn Freitag, Timo
Bosch und das gesamte Team des Kö59 haben die vergan-genen
Monate genutzt, um ihre kulinarischen Kreationen
weiter zu perfektionieren“, erzählt Britta Kutz, General
Manager des Hotels. Das bisherige Hotelrestaurant des
InterContinental Düsseldorf wurde komplett renoviert und
umgestaltet: Grüne Marmorböden und Fischgrätparkett
treffen nun auf Samt und Leder. Die unterschiedlichen Berei-che
ermöglichen ein offenes Konzept, das Wein- und Cham-pagnerbar
im Herzen des Kö59 krönen. Die Gäste des Kö59
erwarten Genüsse, die sie möglicherweise bereits aus dem
TV-Programm von Björn Freitag im WDR kennen. Der Koch
setzt den Schwerpunkt in Düsseldorf bewusst anders als in
seinem Sternerestaurant Goldener Anker in Dorsten, das er,
wie auch seine TV-Präsenz, parallel weiterführen möchte.
„Ich war immer schon ein neugieriger Mensch und freue
mich über spannende Herausforderungen. Wenn ich mir die
Karte ansehe, die ich für das Kö59 kreiert habe, möchte ich
eigentlich jedes Gericht selbst bestellen“, schwärmt Björn
Freitag über die neue Aufgabe. Das Team um Küchenchef
Timo Bosch und die kreative Hand von Björn Freitag ließen
eine vielseitige Speisekarte entstehen, die die heimische,
rheinische Küche mit internationalen Einflüssen kombiniert.
So kredenzt das Restaurant beispielsweise eine Krusten-tierbouillabaisse
mit Bayerischer Blaugarnele und Kaiser-schoten
neben einer Blumenkohlcremesuppe mit Roggen-schmelze
und Grefrather Parmesan, ein lokales Gericht, das
auf der Speisekarte extra mit einem Mörser- und Stößel-
Icon als solches gekennzeichnet ist.
Lokal gefällt
Eine Umfrage von Lebensmittelgroßhändler Transgourmet
mit 150 Teilnehmern zum Re-Start nach dem Lockdown
ergab,
dass 83 Prozent der Befragten eine regionale Herkunft
der Zutaten und deren Kennzeichnung auf der Speisekarte
zunehmend als immer wichtiger einstufen. Das lässt Gerichte
wie Kartoffel- und Kürbissuppe an Boden gewinnen.
52 Prozent der Befragten meinen zudem, dass die Bedeu-tung
der Heimatküche und von traditionellen Rezepten
zunimmt. Diese hohe Zustimmung wirkt sich jedoch nur
gering auf die Speisekarten der Gastronomen aus: 64 Prozent
der Gastronomen haben ihre Speisekarte Corona-bedingt
reduziert – lediglich 19 Prozent von ihnen, weil sie vermehrt
auf regionale Lebensmittel setzen möchten. 47 Prozent
gaben Wirtschaftlichkeit als Kriterium für die Reduktion der
22 10/2020 first class
Fotos: Tafelstern, Siebrecht