
Manager im Gespräch
ENGELCHEN UND
TEUFELCHEN
Benedikt Roos leitet die 25hours-Häuser
The Trip und The Goldman in Frankfurt am
Main. Obwohl sich beide Hotels der gleichen
Philosophie unterordnen, sind sie doch von
Grund auf verschieden.
first class: Herr Roos, der Standort
des 25hours The Goldman liegt
etwas ab vom Schuss im Frankfurter
Randbezirk Ostend. Dennoch gibt es
in näherer Umgebung eine Menge
Hotels. Lohnt sich das Hotelgeschäft
hier draußen überhaupt?
ZUR
PERSON
Benedikt Roos (31) ist seit
2019 General Manager der
beiden 25hours Hotels
The Trip und The Goldman
in Frankfurt am Main. Zuvor
war er Resident Manager des
The Goldman gewesen.
Erfahrungen im Hotel-
management sammelte Roos
schon während seines
Studiums an der DHBW
Ravensburg in Clubs der
Robinson Club GmbH. An-schließend
setzte er seinen
Werdegang im Schweizer
Hotel Paradies als stellver-tretender
Hoteldirektor fort
und übernahm die Tätigkeit
des Chef de Reception.
Natürlich ist es in Messenähe attrak-tiver,
aber das Geschäft reicht auch
noch, dachte man, bis hier raus. Durch
den Zuwachs in Messe- und Stadtnähe
werden die Raten hier draußen
momentan aber eher schlechter. Beim
The Trip im Bahnhofsviertel hingegen
steigt die Nachfrage tendenziell.
Wie unterscheiden sich das The Trip
und das The Goldman voneinander?
Bei uns sagt man: Kennst Du eins,
kennst Du keins. Wir arbeiten in jeder
Stadt mit einem lokalen Designer zu-sammen.
Das The Goldman ist das Haus der
vielen Geschichten, das zweite Haus
der Company nach dem Number One.
Drüben im Trip sieht es ganz anders
aus. Da haben wir das Thema der Reise
um die Welt: Es gibt ein italienisches
Kaffee, ein israelisches Restaurant, eine
japanische Bar und ein Bollywoodkino.
Jeder Flur hat einen anderen Kontinent
als Thema. So sieht jedes Stockwerk
unterschiedlich aus, einmal betritt der
Gast z. B. die Antarktis, auf einem
anderen Stockwerk findet er sich in
den Anden wieder.
Welches der beiden Hotels gefällt
Ihnen persönlich besser?
Ich nenne das The Goldman immer
mein Engelchen; hier ist es sehr ruhig
und gemütlich und einfach wunder-schön.
Das The Trip hingegen ist eher
ein Teufelchen – im positiven Sinne.
Im Bahnhofsviertel ist alles viel wu-seliger,
rougher, lauter. Dort kommen
auch noch mehr externe Gäste und es
ist immer was los. Ich möchte beides
nicht missen!
Was macht die Marke 25hours für Sie
aus?
Für mich ist 25hours eine gute
Mischung aus lässigem Lifestyle und
hohem Qualitätsanspruch. Wir haben
gute Restaurants in unsere Konzepte
integriert und halten Service und
Dienstleistung hoch, sind aber gleich-zeitig
locker und modern.
Benedikt Roos: Dass es hier so viele
Hotels gibt, ist erst in den letzten drei
bis vier Jahren entstanden. Lange wa-ren
wir alleine, aber die Nachfrage in
Frankfurt ist allgemein gestiegen. 2019
haben wir hier zum ersten Mal die 10
Millionen Übernachtungen geknackt.
10 5/2020 first class
Foto: 25hours Hotels