
gastgeber
(W)einmalig
ber ein Jahr verbrachte Hendrik Biehl damit,
aus der ehemaligen Shishabar im Stadtteil
Gostenhof in Nürnberg seinen persönlichen
Lieblingsort zu machen. Das verlief nicht ganz
ohne Probleme, mit dem Ergebnis ist der ehe-malige
IT-ler aber mehr als zufrieden. 2014
wurde in den Räumen im denkmalgeschützten
Altbau noch Shisha geraucht, bis spät in die
Nacht Musik gehört und Cocktails getrunken.
Im Januar 2015 hielt Hendrik Biehl die Schlüs-sel
zu seinen neuen Räumen in den Händen
und stand damit vor mehreren Hindernissen:
In manchen Räumen kamen durch den Denk-malschutz
Auflagen z. B. für den Brandschutz
hinzu, der Keller wurde auf verschiedenen
Ebenen gebaut und das Ordnungsamt hatte
Bedenken – vorher war es dort schließlich
immer laut und verraucht. Auch die Idee von
Hendrik Biehl, den alten Backstein frei zu le-gen,
stieß bei den Behörden zunächst nicht
gerade auf Begeisterung – „aber im Endeffekt
haben wir uns zusammengesetzt, ich habe ih-nen
meine Pläne und mein Konzept erklärt
und danach wurde es einfacher“, erklärt er.
Geplant und organisiert hat er damals viel,
auch wenn am Ende doch alles anders kam.
An den Decken fand er eher durch Zufall eine
Stuckverziehrung, die er mit Freunden in über
600 Stunden mühsamer Handarbeit bearbei-tete,
um das Denkmalflair wieder aufleben zu
lassen. Gemixt mit modernen Möbeln, gemüt-lichen
Stoffsesseln, einem Kamin und einem
Tresen in der Mitte der Weinbar achtzehn97
war er schließlich zufrieden und konnte im
März 2016 die Türen öffnen.
Wein für alle
Auch die Weinthematik war nicht ganz ge-plant,
eigentlich sollte es immer ein Café sein.
„Eine Weinbar gab es in der Gegend einfach
noch nicht und als wir die Location hatten
mit einem Café gegenüber war klar, dass ich
den Fokus anders lege“, erinnert sich der Inha-ber.
Durch Seminare kannte er bereits Händ-ler
aus der Umgebung und lernte neben den
klassischen Sorten auch außergewöhnliche
Weine von kleinen Winzern kennen. Um sei-
Hippe Studenten und erfahrene
Weinkenner finden in der
Weinbar achtzehn97 in Nürnberg
gleichermaßen ihr Zuhause.
Zwischen Stuckdecken und
Denkmalflair sorgt Hendrik Biehl
für entspannte Stimmung – ohne
die üblichen Weinbar-Allüren.
14 1/2020