
V orreiter im bargeldlosen Be-zahlen
tion M-Pesa für Handys eingerichtet.
ist China. Vor allem
Jack Ma, CEO des Alibaba-
Konzerns, will China in den
nächsten fünf Jahren in eine
bargeldlose Gesellschaft verwandeln. Die
dominierenden Online-Dienstleister sind
die Alibaba-Tochter Alipay, die bereits
eine Zahlung per Gesichtsscan ermög-licht,
und die App WeChat, die technisch
wie optisch an WhatsApp erinnert, in-zwischen
aber viel mehr kann. Beide
Anbieter werben massiv mit Rabatten
bei mobiler Bezahlung und treiben so
die Nutzerzahlen nach oben. In Europa
liegen Großbritannien und Skandinavien
an der Spitze. In Schweden schlossen sich
bereits 2012 sieben große Banken zusam-men
und lancierten für den bargeldlosen
Zahlungsverkehr die App Swish, heute
nutzt sie jeder zweite Schwede – selbst
für die Kollekte in der Kirche. Auch Por-tugal
und Österreich bewegen sich kon-sequent
in Richtung bargeldlos, während
Deutschland, Spanien und Italien noch
sehr am Bargeld hängen.
Amerika ist und bleibt das Land der
Kreditkarten. 1984 akzeptierten die ers-ten
Hotels diese bargeldlose Bezahlmög-lichkeit,
heute haben 196 Millionen US-Amerikaner
Zugang zu Kreditkarten.
In Afrika liegt Kenia an der Spitze. Die
Vodafone-Tochter Safaricom hat bereits
vor zehn Jahren die Geldtransferfunk-
Heute wird ein Viertel des Bruttosozial-produkts
via Handy abgewickelt.
Hohe Zuwachsraten,
Deutschland schwach
Laut der Studie „Global Payments 2018 –
Reimagining the Customer Experience“
des Beratungsunternehmens Boston
Consulting Group (BCG) entwickelt sich
das Geschäft mit bargeldlosen Zahlungs-abwicklungen
sehr positiv. 2017 lag das
Gesamtvolumen bei 1,27 Billionen US-Dollar.
Die Prognosen für die nächsten
zehn Jahre
sind noch besser. Hier rechnet
BCG mit einer Steigerung auf 2,42 Billio-nen
US-Dollar. Im europäischen Vergleich
ist Deutschland noch schwach. Sie lande-ten
bei den Kartenzahlungen pro Kopf auf
Rang 29. 2010 dagegen waren sie noch auf
Platz 20. Dabei nutzen mehr Menschen
den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Zwi-schen
2010 und 2017 stieg er um durch-schnittlich
3,4 Prozent pro Jahr.
In anderen Ländern allerdings ist die
Zuwachsrate deutlich schneller. China
legte
im selben Zeitraum um 34,6 Pro-zent
zu. „Die Deutschen sind nach wie vor
Bargeld-Liebhaber“, sagt Holger Sachse,
Partner bei BCG. „Das liegt daran, dass
lange Zeit Sicherheitsbedenken gegenüber
elektronischen Zahlungen bestanden, ins-besondere
Angst vor einem Missbrauch der
Daten.“ Beatrix Boutonnet
Vor- und Nachteile der bargeldlosen
Bezahlung im Überblick
Glückliche Gäste: Jeder Gast wünscht
sich einen möglichst reibungslosen Re-staurantbesuch
– auch beim Bezahlen.
In Zeiten des Fachkräftemangels:
Mitarbeiter haben mehr Zeit für das
Wesentliche.
Hohe Sicherheit: Die gängigen Karten-systeme
wie Girocard oder ELV bieten
Schnell und intuitiv
Eine Lösung bieten Banken und Sparkassen
mit der Girocard. Die mehr als 100 Mio.
Karten werden rege genutzt: Im ersten
Halbjahr 2019 zahlten die Kunden so rund
2,14 Milliarden Mal – fast 22 Prozent häufiger
als im Vorjahreszeitraum. Grund für den
rasanten – und anhaltenden – Aufwärtstrend
ist auch die Kontaktlos-Technologie. Sie
breitet sich rasch an den Kassen aus: Aktuell
sind bereits fast 90 Prozent aller Girocard-
Terminals und rund 75 Mio. Girocards auch
kontaktlos-fähig.
Die Technologie bietet große Vorteile
für Gast und Gastronom: Sie funktioniert
schnell und intuitiv – einfach Karte oder
Smartphone an das Terminal halten. Bis
25 Euro ist dabei i. d. R. keine PIN-Eingabe
nötig,
was weitere Zeit spart und das
Bezahlen für den Gast noch mehr zur
Nebensache macht. Der Betrieb profitiert
von der Zahlungsgarantie und von guten
Konditionen: Das System ist das wohl kos-teneffizienteste
elektronische Verfahren
mit Zahlungsgarantie.
Ausgaben erhöht
Visa
eine Zahlungsgarantie. Kein Risiko,
Unsplash,Falschgeld zu erhalten.
Weniger Aufwand, geringere Fix-kosten:
kein Wechselgeld, schnellere
on Kassenzählung und automatische
Dumlao Abrechnung.
Trinkgeldfunktion ist möglich.
Nathan Digital sitzt das Geld lockerer.
Mehr Umsatz, da Kunden auch
Fotos:bestellen können, wenn sie kein
Bargeld mitführen.
24 STUNDEN GASTLICHKEIT 6/2019 43 Es fallen Gebühren an: Aufgrund der
aktuellen EU-Regulierung sind die Ge-bühren
der Banken in den letzten Jahren
aber deutlich gesunken. Die Interchange-
Gebühr wurde für Kreditkarten auf 0,3
Prozent und Debitkarten auf 0,2 Prozent
gedeckelt.
Es gibt mehrere unterschiedliche Kredit-
und Debitkarten, die nicht immer kompa-tibel
zueinander sind.
Datensicherheit für Kunden: Jeder, der
bargeldlos bezahlt, gibt Informationen
preis, mindestens die Summe, die Uhr-zeit,
den Ort, vielleicht sogar auch, was er
gekauft hat.
Das Risiko, dass es zu Hackerangriffen
kommt, ist zwar dank vieler Sicherheits-vorkehrungen
nicht besonders hoch,
aber es ist vorhanden.
Die Anzahl der Visa-Transaktionen in
Deutschland stieg 2018 im Vergleich zum
Vorjahr um 20 Prozent und die Ausgaben
mit Visa-Karten erhöhten sich um 15 Pro-zent.
Der Anteil kontaktloser Transaktionen
ist im Jahr 2018 um rund 60 Prozent gegen-über
2017 angewachsen. Bereits im März
2019 gab es doppelt so viele mobile Trans-aktionen
mit Visa wie drei Monate zuvor. Mit
dem Start von Apple Pay und Google Pay im
vergangenen Jahr ist das mobile Bezahlen
endgültig in Deutschland angekommen. Visa
hat diese Bezahlinnovationen maßgeblich
vorangetrieben und stellt Banken, Smart-phone-
Herstellern und Mobilfunkanbietern
die dahinterstehende Technologie, den Visa
Token Service, zur Verfügung.