
Heiß ausgeliefert: In den Warmhalteboxen kommen die Menüs ansprechend zu den Essen auf Rädern-Kunden.
als die Henkelmänner. Außerdem ist an der
Außenseite jeder Warmhaltebox vermerkt, wie
viele Bestandteile darin zu finden sind, z. B.
drei oder vier Komponenten. So können die
Mitarbeiter beim Abholen der Boxen genau
prüfen, ob alle Geschirrteile wieder zurück-gegeben
wurden. „Durch den Umstieg auf
die Dinner-Max-Boxen haben wir auch op-tisch
und geschmacklich viel gewonnen. Wir
können farbenfrohe Boxen mit hochwertigen
Tellern verwenden. Das macht einiges her“,
beschreibt Marco Mackenstein die Unter-schiede.
Von den Boxen hat er immer
drei Sätze vorrätig, denn die benutzten
Exemplare bringt der ASB erst am
nächsten Morgen in die Spülküche
und nimmt die vollen Boxen mit
dem fertig portionierten Essen
mit zu den Kunden – dort steht
der dritte Satz bereit, um abgeholt
zu werden.
Deftig muss es sein
Vor allem Hausmannskost steht auf
dem Speiseplan. Die 50 Bewohner und die
zusätzlichen externen Kunden wählen täg-lich
aus zwei Menüs. Die Bestellungen dafür,
auch von extern, nimmt einer der Mitarbeiter
entgegen. Zur Wahl stehen z. B. gebackenes
Schweineschnitzel mit hausgemachtem Kar-toffelsalat
oder pikantes Wurstgulasch mit
Kartoffelpüree und Salat. Vorweg gibt es etwa
Zucchinicremesuppe, Steinpilzcremesuppe
oder Kartoffelcremesuppe mit Kerbel, die
vom Küchenteam selbst zubereitet werden.
Für zwei Kunden von Essen auf Rädern wird
das Essen auch püriert serviert.
Zum Nachtisch bereitet die Küche süße
Kleinigkeiten wie Vanillecreme, Birnenkom-pott
oder einen Fruchtjoghurt zu. Für die
Bewohner im Pflegeheim backt das Team
von Marco Mackenstein jeden Tag einen fri-
AUF EINEN BLICK
Palatia Seniorenwohnen,
Jakobushof Seniorenpflege-heim,
Auerbach
Betreiber: Burchard Führer
Küchenleiter: Marco Mackenstein
Mitarbeiter: 8 (je 4 in Voll- bzw. in Teilzeit)
Essenszahlen: 50 (intern), extern: 85
Essen auf Rädern sowie 60 Essen für die
Schulverpflegung
Ausgewählte Ausstatter: Blanco
Professional (Servierwagen), Dinner-
Max (Warmhalteboxen), Dr. Schnell
(Reinigungsmittel), Meiko (Spültechnik),
MKN (Kessel), Rational (Kombidämpfer)
schen Kuchen: mal mit
Früchten, mal mit Kokos
oder mit Schokolade. Auch
das Abendessen orientiert sich
an den Vorlieben der Bewohner.
Neben kalten Angeboten aus
Brot und Belägen, Salaten und
Frischobst bietet das Team jeden
zweiten Tag auch eine warme Speise wie Back-camembert
oder Weißwürste an.
Neues abgelehnt
Wird Hausmannskost nicht irgendwann lang-weilig?
„Ich habe viel ausprobiert – von Voll-kornprodukten
bis hin zu Pseudogetreide.
Auch Reis steht bei uns mal auf dem Speise-plan.
Aber dann kommt immer dieselbe Frage:
Wieso gibt es heute nichts mit Kartoffeln?“,
lacht der Küchenleiter. Inzwischen hat Marco
Mackenstein sich damit abgefunden, dass seine
Gäste am liebsten Kartoffeln essen und bietet
sie deshalb in zahlreichen Variationen an. Er hat
es sich zur Aufgabe gemacht, die bekannte Kost
qualitativ hochwertig anzubieten. Dass ihm und
seinem Team das gut gelingt, bekommt er oft
als Lob aus dem Speisesaal zurück.
Der Speisesaal dient auch als Gemein-schaftsraum,
in dem die Bewohner oft den
ganzen Tag bei verschiedenen Aktivitäten zu-sammen
verbringen. Nahezu alle der 50 Be-wohner
essen dort, neun davon werden beim
Essen von Pflegekräften betreut.
Einmal im Monat findet dort auch eine
kleine Geburtstagsfeier statt, bei der die
„Geburtstagskinder“ des aktuellen Monats bei
Kaffee und Kuchen beisammensitzen können.
Gegen Langeweile
Die Geburtstagsfeiern sind nicht die einzigen
Aktionen, die den Alltag der Bewohner vom
Seniorenpflegeheim bereichern. Kochen und
Backen in der eigenen Seniorenküche, Film-tage
bei schlechtem Wetter oder der Thera-pietag
mit Hunden oder Falken sorgen dafür,
dass nur selten Langeweile aufkommt. Auch
Beachpartys und Aktionen zu Feiertagen
sowie Sommer- oder Winterfeste erheitern
die Bewohner – dazu darf es dann auch mal
ein Weißbier oder ein Glühwein sein. sin
„Das Essen kam
nicht heiß bei unse-ren
Kunden außer
Haus an. Es war eher
lauwarm. Dafür war
das Blech der Dosen
außen zu warm zum
Anfassen.“
Marco Mackenstein
Fotos: Fürch
GVMANAGER 10/19