
Fotos: Polster
zeit und Freizeit. Die Kinder werden in der
Schule nach dem Aspekt der Gesundheits-förderung
unterrichtet, „wobei neben der
psychischen Gesundheit (Bewegung, Er-nährung,
psychosoziale Gesundheit) auch
Wert auf hirngerechtes Lernen und die Ent-wicklung
von Sozialkompetenzen gelegt
wird“, betont die Schulleiterin Astrid Pany
die Schulphilosophie.
Das tägliche Essen wird in Komponenten
vom Cateringunternehmen Max-Catering
täglich bereitgestellt, das täglich insgesamt
etwa 17.000 Schul- und Kindergartenessen
im Cook & Chill-Verfahren produziert. Der
Speiseplan wird immer für acht Wochen
im Voraus geplant. Die Mittagsmenüs sind
zweigängig. Zweimal pro Woche wird er-gänzend
zum Hauptgericht eine Suppe
und dreimal pro Woche eine Nachspeise
angeboten. Um den Kindern noch mehr
Kita- und Schulverpflegung in Wien
w Verantwortlich sind Schulträger, sprich Bundesländer, Gemeinden oder
Gemeindeverbände.
w Seit dem Schuljahr 2005/06 gibt es für alle Schüler an öffentlichen Ganztagsschulen in
Wien eine Mittagsverpflegung.
w 35.000 Schulessen gibt die Stadt Wien täglich aus.
w Der Schulverpflegung liegt das Österreichische Pflichtschulerhaltungs-Grundgesetz zu-grunde,
nach dem das bestbietenden Unternehmen für die Schulverpflegung beauftragt
werden müsste. In Wien entscheiden die Schulen aber unabhängig davon.
w Entscheidet sich ein Elternverein nicht für einen Anbieter, findet eine öffentliche
Ausschreibung statt.
w Ein Anforderungskatalog dient als Basis bei der Entscheidung für einen Anbieter.
w Speisepläne werden in Zusammenarbeit mit u. a. den Elternverbänden besprochen und
von Ernährungsberatern erarbeitet.
w Wo Benachteiligungen vorliegen, findet eine Bezuschussung statt.
Auswahl zu ermöglichen, steht das Mittag-essen
in der Mensa in Buffetform bereit.
Zur Hälfte biologisch
Das Unternehmen Gourmet in Wien ist mit
seiner Marke Gourmet Kids ein langjähriger
Partner der Stadt Wien in puncto Schul-
und Kindergartenverpflegung und versorgt
aktuell 2.700 Kindergärten und Schulen.
„In unserer Küche wird speziell für Kinder
gekocht, mit regionalen Lebensmitteln und
einem hohen Bioanteil“, erklärt Claudia
Ertl-Huemer, Verantwortliche für die Kin-dergarten-
und Schulessen. Als erster GV-Anbieter
wurde Gourmet bereits vor über
20 Jahren biozertifiziert. „Wir sind uns der
Verantwortung bewusst, die wir für unsere
jungen Gäste haben und machen uns viele
Gedanken, damit unsere Speisen den Kin-dern
schmecken und dabei auch gesund
und nachhaltig sind“, betont sie.
Da seit September 2019 50 Prozent aller
Lebensmittel aus Biolandwirtschaft stam-men,
kommt jedes Wiener Schulkind auf ei-nen
Verzehr von mindestens 48 Kilogramm
Biolebensmittel pro Jahr (berechnet für 180
Essenstage eines durchschnittlichen Schul-jahres).
Damit ist der Bioanteil in öffent-lichen
Wiener Schulen sechsmal höher als
in österreichischen Haushalten üblich.
Neben dem Essen ist die Ernährungsbil-dung
ein wichtiger Aspekt in der Schulver-pflegung:
Das Cateringunternehmen lädt
Schulklassen daher zu Biobauern ein, ver-anstaltet
gartenpädagogische Workshops
in Kooperation mit der Wiener City Farm
und bietet neben der Kinderkochwerkstatt
nun auch eine Klimakochwerkstatt in den
Schulen an. „Wir möchten den Kindern
zeigen, wie vielfältig und spannend nach-haltige
Ernährung ist“, erklärt Claudia Ertl-
Huemer das pädagogische Zusatzangebot
des Unternehmens. Gemeinsam mit dem
WWF Österreich entwickelt das Unter-nehmen
laufend neue Initiativen mit dem
Schwerpunkt Nachhaltigkeit. Aktuell laden
klimafreundliche Speisepläne mit Bären-
Tipps zum Mitmachen ein.
Gesund und glücklich
Gemäß dem Motto: „Gesundes Essen,
glückliche Kinder“, soll so Karl Dwulit, Vor-sitzender
des Landeselternverbands Wien,
zufolge die Qualität ab dem Schuljahr
2019/20 weiter angehoben werden. Da die
Frage nach einer ausgewogenen und nach-haltigen
Schulverpflegung immer auch
eine Frage des Preises ist, führt der LEVW
zum Jahresbeginn stets Informations- und
Verkostungsveranstaltungen durch, wäh-rend
denen das Schulessen direkt verkostet
werden kann. Hier besteht immer auch die
Möglichkeit, mit den gelisteten Lieferan-ten,
Vertretern des LEVW sowie der Wiener
Gesundheitsförderung ins Gespräch zu
kommen. Offenheit, Transparenz und Par-tizipation
seien dabei das oberste Prinzip,
denn nur so könne es ein gemeinsames
Miteinander für die Sache des guten Essens
für alle Kinder geben. „Was Kinder in den
öffentlichen Einrichtungen zu essen be-kommen,
ist ein wichtiges Thema. Es muss
nicht nur schmecken, die Ernährung ist
auch entscheidend für die Gesundheit die
Entwicklung der Kinder“, so das Resümee
von Karl Dwulit. dmp
„Wir sind uns der Verantwortung bewusst,
die wir für unsere jungen Gäste haben
und machen uns viele Gedanken, damit unsere
Speisen den Kindern schmecken und dabei
auch gesund und nachhaltig sind.“
Claudia Ertl-Huemer, Gourmet
Blick ins Ausland
24 Schulverpflegung 3-4/2019