
tive wie auch negative Schwingungen, z. B.
Lob am Tisch.
Wie sieht für Sie der ideale Snack auf
Basis von Brot oder Brötchen aus?
In Bezug auf die Zusammenstellung
würde ich mich eng an die Vorgaben in
den Qualitätsstandards für Kita bzw. Schule
der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
halten. Auch die Schulverpflegungsvernet-zungsstellen
der Länder informieren hierzu.
Idealerweise sollten für Kinder zum oder
auf das Brot, Milchprodukte oder andere
Eiweißträger wie Käse (bis 45 Prozent Fett
i.Tr.), Ei oder ab und zu Fleischwaren oder
Wurst (bis 20 Prozent Fett) hinzukommen.
Als fleischhaltige Variante wird häufig der
Putenbrustaufschnitt genutzt, da dieser in-terkulturell
einsetzbar ist. Es kann z. B. aber
auch Schinken oder Salami sein, die dünn
geschnitten und mit ein paar Gurken aufs
Brötchen kommt. Für darunter eignen sich
pflanzliche Streichfette, Butter oder wür-zige
Aufstriche. Was wir gerne sehen und
auch viele Kinder gerne essen, sind Frisch-
oder Hüttenkäse – etwas, das man aber
eher selten im Snackangebot vorfindet.
Die Eiweißauflage ist aber nur das eine, das
andere ist eine Portion Rohkost oder auch
Obstscheibchen – z. B. Banane in Kombina-tion
mit Frischkäse – die stets als Zutat von
Snacks dazugehören.
Je nach Alter empfiehlt es sich, in der Kita
statt einem ganzen oder halben Brötchen
geviertelte Brotscheiben mit verschiedenen
Belägen oder auch mit vegetarischen Auf-strichen
aus z. B. Linsen und Gemüse zu
servieren. Die kann man auch kostengüns-tig
selber machen.
Welche Berechtigung haben aus Ih-rer
Sicht süße Teilchen wie Plunder,
Trockenkuchen und Co. im Snack-angebot?
Süße Stückchen haben, hinsichtlich der
Versorgung mit wichtigen Inhaltsstoffen
wie Vitaminen, wenig Berechtigung. Des-halb
sollten sie keinesfalls die Hauptmahl-zeit
ersetzen und auch nicht allzu oft ge-gessen
werden. Hinzukommt, dass Kindern
mit zu viel Süßem im Speiseplan positive
Erfahrungen mit der gesamten Lebensmit-telvielfalt
verloren gehen. Dafür sorgt die
angeborene und bei Kindern noch sehr
präsente Vorliebe für Süßes.
Andererseits bestehen gerade in Kitas und
Schulen optimale Möglichkeiten, kindge-recht
zu steuern wie oft und wie viel Süßes
gegessen wird. Wird Kuchen ab und zu und
ohne größeres Aufheben z. B. im Rahmen
eines Geburtstags, als selbstgebackener
Nachmittagssnack oder bei einem Kuchen-basar
in kleinen Portionen genossen, ist das
vollkommen in Ordnung.
Süße Lebensmittel als schädlich zu verteu-feln
und komplett zu verbieten wäre falsch,
denn schließlich müssen Kinder auch Ge-nuss
und einen gelassenen Umgang mit
solch eher ungünstigen Lebensmitteln
lernen, die zu unseren Lebenswelten dazu
gehören. Im Kontext Kita- und Schulver-pflegung
geht es nicht nur um die Nähr-stoffversorgung,
sondern auch immer um
bedeutungsvolle Bildungsarbeit, denn
Kitas und Schulen haben großes Potenzial,
Kindern günstige Essgewohnheiten näher-zubringen;
etwas, das in Familien vielleicht
nicht passiert.
Liebe Frau Lichtenstein, herzlichen
Dank für das Gespräch! sar
Wissenschaftlich unterstützt wird die
Redaktion bei dieser Rubrik vom VDOE,
dem BerufsVerband Oecotrophologie
e.V., der uns Experten aus dem Gebiet
der Ernährungs-, Lebensmittel- und
Haushaltswissenschaften und Oeco-trophologie
vermittelt. Er vertritt 4.000
Mitglieder. Dieses Mal antwortete
Dr. Silke Lichtenstein, Dipl.-Oecotro-phologin
und Gastronomie-Betriebswir-tin,
die seit Juli 2019 Geschäftsführerin
der Dr. Rainer Wild-Stiftung für gesun-de
Ernährung in Heidelberg ist.
www.vdoe.de
„Sind Backwaren – gleich ob Vollkorn
oder herkömmlich – üppig und bunt
belegt, machen sie Lust darauf, zuzu-greifen.
Denn am Ende entscheiden im-mer
der Geschmack und der Genuss.“
Wie können Kinder an vollkorn-haltige
Lebensmittel gewöhnt
➘
werden? Die Antwort darauf von Dr. Silke
Lichtenstein finden Sie online unter:
www.gastroinfoportal.de/vollkorn
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3-4/2019 Schulverpflegung