Fotos: © Anna Frajtova – stock.adobe.com
Vorbestellung
Digital bestellen,
analog punkten
In Care-Betrieben ist eine Vorbestellung der Essen gang und gäbe; in
Betriebscasinos und Mensen fällt die Entscheidung für ein Essen meist
erst vor Ort. Wir haben bei Betrieben nachgefragt, wie und warum eine
Vorbestellung bei Gast und Küche auch dort ankommt.
Andreas Wagner, Studieren-denwerk
Trier:
Was war ausschlaggebend
dafür, dass Ihre Gäste die
Möglichkeit haben, Essen
vorzubestellen?
In unserer Mensa Tarforst in Trier
besteht die Möglichkeit einer
Essensvorbestellung mittels Bur-generator.
Wie der Name schon
vermuten lässt, geht es dabei im
Speziellen um die Vorbestellung
von verschiedenen Burgern. Die
Idee dazu geht auf die Ergebnisse
einer Zufriedenheitsuntersuchung
unserer Mensagäste zurück. Da-bei
wurde klar, dass „Schlange
stehen“ ebenso wenig geschätzt
wird, wie die fehlende Vielfalt und
Individualität des Speisenange-bots.
Aus dieser Defizitliste und
im Kontext zur Nachfrage nach
angesagten Speisentrends habe
ich den Burgenerator abgeleitet.
Wie häufig wird die Vorbe-stellung
tatsächlich genutzt?
Seit es die passende App gibt,
die in einem Projektteam aus Kö-chen,
Einkäufern, IT-Mitarbeitern
und einem externen Dienstleister
entwickelt wurde, hat sich eine
kontinuierlich steigende Nutzung
gezeigt – wobei der Spitzenwert
von 70 Bestellungen am Tag seit
einigen Monaten konstant bleibt.
Im Schnitt pendeln sich die Be-stellzahlen
zwischen 40 und 70
individuellen Burgern täglich ein.
Mit dem Burgenerator stellen
die Gäste ihren Burger nach
Gusto zusammen – wobei die
mögliche Variantenzahl von
16 Billionen durchaus als Be-triebsunfall
gelten darf. Das Va-riantenziel
lag nämlich nur bei
einigen Millionen. Zum Burger
dazu können die Gäste in der App
zudem Pommes und Knusperiki,
Hähnchenbrustfilet in Cornflakes-
Panade, wählen. Der eigentliche
Produktionsprozess der Burger
dauert 20 Minuten und wir kom-men
– dank des Online-Verkaufs –
dort ohne Kassenstation aus, was
den Gästen wiederum Zeit in ihrer
Pause spart.
Wollen Sie aufgrund der Vor-teile
die Vorbestellung aus-weiten?
Die Vorbestellungen wirken sich
auf die Arbeitsabläufe in der
Küche so heilsam wie erwartet
aus. Es entsteht ein planbarer
Prozess, der entsprechend gute
Ergebnisse zeigt. Das Ganze spielt
sich allerdings schwerpunktmäßig
in den üblichen Essenszeiten ab;
es gibt nur wenige frühe und fast
keine späten Burgerbestellungen
– weshalb wir auch das Bestell-zeitfenster
angepasst haben. Der
Burgenerator war als „Leucht-turm“
gedacht und funktioniert
als solcher. Weitere konkrete Vari-anten
zur Vorbestellung sind nicht
in Planung – außer in meinem
Hinterkopf.
Christian Hamerle, Data Kit-chen
by SAP:
Was war Ihr Ansporn für die
Digitalisierung der Mittags-pause?
Wie schaffen wir es, ein qualitativ
hochwertiges Essen in nachhalti-ger
Qualität in eine Lunchzeit zu
bringen, die in Berlin-Mitte im
Schnitt nicht mehr als 23 Minuten
VOM
TABLET
AUF’S
TABLETT
Mobile Abfrage
der Speisenwünsche.
www.jomosoft.de
/www.jomosoft.de