
Foto: Hobart
Revolutionärer
Doppeldecker
„Revolutionär einfach“, aber
zweifach gestaltet ist die neue
Haubenspülmaschine, die beim
Treffpunkt Zukunft von Hobart Mitte
Mai präsentiert wurde:
eine Art Spül-Doppeldecker.
Mehr Infos zur Hobart Washsmart-
App und den Aktivitäten von Hobart
➘
in Sachen Digitalisierung lesen Sie auch in
einem exklusiven Interview in GVmanager
3/2019, S. 56: www.gvmanager.de
war. Sein Tipp: Man sollte den Mut aufbrin-gen,
aus der Masse herauszutreten.
Ebendiesen Mut bewies Hobart und präsen-tierte
im Rahmen einer tollen Show am Abend
des ersten Veranstaltungstags das Ergebnis:
den Two-Lever-Washer.
Zwei Waschkammern
Was ist das Besondere daran? In einem Gerät,
das den Platz einer herkömmlichen Hauben-spülmaschine
benötigt, wurde unter der bis-herigen
Waschkammer eine zweite integriert.
Während oben z. B. Teller gespült werden,
kann unten parallel Spülgut mit hartnäckigem
Schmutz, vom Besteck bis zum GN-Behälter,
mittels eines Utensilienspülprogramms intensiv
gereinigt werden. „Wir lösen damit verschie-dene
Probleme unserer Kunden in einem“, er-läuterte
Christian Merz, Market Manager von
Hobart, bei der Live-Präsentation am zweiten
Veranstaltungstag im Hobart-Werk. So falle in
der Praxis gerade in Spitzenzeiten eine große
Menge unterschiedlichen Spülguts zur glei-chen
Zeit an, das verschieden behandelt wer-den
müsste – aus Zeitmangel aber nicht wird.
Entsprechend bleiben Besteck und Behälter oft
erstmal außen vor, die Speisereste trocknen
an und die Reinigung wird umso aufwändi-ger.
Der Two-Level-Washer soll diese Probleme
dank doppelter Kapazität lösen. Er soll sogar
ein vorgelagertes Einweichbecken überflüssig
machen, da das Utensilienprogramm den Ein-weicheffekt
mittels verlängerter Laufzeit imi-tiert.
Während also unten eine große Ladung
Was ist der Unterschied zwischen ei-nem
Hund mit zwei Köpfen und ei-ner
Haubenspülmaschine mit zwei
Waschkammern? Die Antwort von Hobart
darauf lautet: „Sometimes double doesn’t
make sense. Sometimes it does.” Denn die
Zahl „zwei“ spielt im Zusammenhang mit der
Spülinnovation, die Hobart Mitte Mai in Offen-burg
präsentierte, eine große Rolle: Zwei Tage
lud das Offenburger Unternehmen mehr als
200 internationale Teilnehmer an zwei Ver-anstaltungsorten
dazu ein, in zwei Tagungs-sprachen
die Weltneuheit kennenzulernen, die
über zwei Spülebenen in einem Gerät verfügt:
den Two-Level-Washer.
Mut zu neuen Wegen
Eingebettet war die Produktneuvorstellung in
eine Veranstaltung zum Thema „Treffpunkt
Zukunft 2019“, die auch einen Blick über den
Rand des schmutzigen Tellers hinaus warf, z. B.
mit der Thematisierung des Digital Twin. Mit
diesen virtuellen Kopien von z. B. Maschinen
können Prozesse simuliert werden.
Dass über Digitalisierung viel geredet und
wenig nachgedacht wird, war Aufhänger des
Vortrags von Sven Enger, Impulsgeber und Ex-perte
für Digitalisierung. Sein Appell: „Digita-lisierung
ist keine einmalige Aufgabe, sondern
eine innere Haltung.“ Auf dem Weg dahin gilt
es, viele Gedankenfallen zu überwinden. Als
Beispiel zeigte er eine brav eingereihte Schaf-herde
auf dem Weg durchs Nadelöhr Gatter
– das, ebenso wie der Zaun, bereits abgebaut
Besteck gereinigt wird, kann der Spüler oben
bis zu fünf Tellerkörbe durchschieben. Die
bewährte Ein-Knopf-Bedienung am Touchdis-play
sorgt für ein selbsterklärendes Handling
inklusive getrennter Programmwahl der zwei
Spülbereiche. Im Hinblick auf die zunehmende
Digitalisierung wurde zudem serienmäßig ein
WLAN-Modul integriert, das die Anbindung an
die Washsmart-Partner-App erleichtert.
Am Markt eingeführt wird die Haubenspül-maschine
im September 2019.
Spülroboter in Arbeit
Weitere Konzepte, die derzeit noch in der Ent-wicklung
sind, wurden dem Fachpublikum am
zweiten Veranstaltungstag exklusiv präsentiert:
von einer Abwasserwärmerückgewinnung
über automatisierte Be- und Entladelösungen
per Roboter bis hin zur intelligenten Spül-
assistenz. Erste Pilotprodukte seien bereits
Ende 2019/Anfang 2020 zu erwarten.
Langfristig könnte sich die Spültechnik aber
auch in eine ganz andere Richtung bewegen,
wie Sven Enger provokant anhand eines Pro-jekts
von Vocativ aufzeigte: „Warum sollten wir
künftig noch Glas spülen, wenn man es auch
zurück in den 3D-Heater werfen kann?“ kir
36 GVmanager 6-7/2019