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den. Die Versicherungskammer
erhält täglich 300 Kilogramm
Orangen in Pfandkisten von ih-rem
Obst- und Gemüsehändler,
die das Team mit Wasser ab-spritzt,
ehe diese in die Einfüll-station
der Presse gelegt werden
können. „Für unsere Mitarbeiter ist
das eine extreme körperliche Anstren-gung.
Daher ist jeder, der während der Arbeit
an der Saftpresse vorbeiläuft, dazu angehal-ten,
den Orangenvorrat im Korb der Presse
bei Bedarf aufzustocken“, betont Patrick Auer.
Während der sechsstündigen Öffnungszeit des
Betriebsrestaurants ist es etwa alle 20 Minuten
nötig, Orangen nachzulegen.
Systemmix
„Im Zuge unseres Gesundheitskonzepts legen
wir großen Wert auf die Einbindung von fri-schem
Gemüse und Obst, was auch Säfte ein-schließt“,
erklärt Patrick Auer. Das Orangen-saft-
Angebot ist für das Team rund um den
Abteilungsleiter Betriebsgastronomie gut han-delbar,
da die Saftpresse nur wenig Betreuung
benötigt. Um das Saftangebot für die Mittags-zeit
auszuweiten, setzt die Versicherungskam-mer
auf eine Kooperation mit dem Münchner
Unternehmen Squeez. Von Karotte-Ingwer
über Mango-Ananas bis hin zu Apfel-Mango-
Minze – sieben bis acht frische Obstsäfte bietet
der Partner täglich im Betriebscasino in Gie-sing
an. „Mit den Säften können wir uns sehr
gut identifizieren, da diese weder pasteurisiert
noch erhitzt werden, keine Zusatzstoffe ent-halten
und zudem im Pfandsystem geliefert
werden“, freut sich Patrick Auer.
Eine Mitarbeiterin von Squeez betreut die
Saft- und Obsttheke während der Mittags-zeit;
ab 11 Uhr ist sie im Betriebscasino vor
Ort und kümmert sich um die Bestückung der
Theken. Neben dem Frischobstangebot, das
von Melone über Kiwi bis hin zu Kokosnuss
reicht, und nach Gewicht gezahlt wird, sorgt
die Mitarbeiterin stets für Nachschub bei der
Saftauswahl. Sie füllt die Säfte aus den 1-Liter-
Gebinden in Gläser, die dann in der Kühlthe-ke
für den Verzehr bereitstehen. Zwischen 70
und 100 Gläser Saft werden an der Theke pro
Tag verkauft. „Durch den externen Partner
können wir ein größeres und vielfältiges
Angebot bereitstellen – etwas, das
für uns personell nicht machbar
wäre“, erklärt der Abteilungs-leiter.
Betriebsgastronomie
Da der externe Betreiber das Glas Saft
an der Theke zu seinen Kosten anbietet, liegt
der Verkaufspreis für Säfte von Squeez um
60 Cent höher als beim frisch gepressten
O-Saft, der zusätzlich von der Versicherungs-kammer
subventioniert wird.
Kleine Mahlzeit
Auf die Frage, wie gut Saft in das Gesund-heitskonzept
der Betriebsgastronomie passt,
antwortet Patrick Auer: „Natürlich muss man
sich im Klaren darüber sein, dass Säfte Frucht-zucker
enthalten und auch der Kaloriengehalt
höher liegt als bei z. B. der gleichen Menge
Wasser – ein Saft entspricht schon einer klei-nen
Mahlzeit. Aber er enthält auch wertvolle
Vitamine. Für manche Gäste ist das Glas Saft
vielleicht auch die einzige Portion Obst am
Tag?!“
Bevormunden möchte der Abteilungsleiter
Betriebsgastronomie
seine Tischgäste daher
nicht. Er verweist darauf, dass diese unter an-derem
durch die Auslobung der Gerichte mit-tels
Ampelsystem und Gesundheitskennziffern
sowie Aktionen in puncto einer ausgewoge-nen
Ernährung sehr aufgeklärt sind. „Wir wol-len
unseren Gästen die Auswahl jeden Tag aufs
Neue so schwer wie möglich machen. Wird es
also Obst, Pudding oder doch Saft?“, erklärt
er und ergänzt: „Viele Gäste
trinken den Saft auch als eine
Art süßen Abschluss zum Mittags-
menü“, so seine Beobachtung.
Denn nach wie vor sei es das Wasser,
das den Tischgästen zur Mittagszeit
kostenfrei zur Verfügung steht, das
vor allem den Durst löscht. sar
„Wir wollen unseren
Gästen die Auswahl
jeden Tag aufs Neue
so schwer wie möglich
machen.“ Patrick Auer
Im Rahmen einer Patenschaft
mit spanischen Bauern ver-kauft
die Versicherungskam-mer
einmal im Jahr kiloweise
Orangen an die Gäste, um noch mehr
Lust auf den Saft zu machen.
5/ 2019 GVmanager 25