
Ein Netz an Möglichkeiten
Sensoren zu installieren, reicht für
eine professionelle Vernetzung
der Küche nicht aus. Welche
Rolle die neue standardisierte
Kommunikationsschnittstelle
beim Datenaustausch spielen
könnte, hat uns Norbert
Wittke, VdF-Fördermitglied
und Geschäftsführer von
Sicotronic sowie kiconn,
berichtet.
nigt: DIN Spec 18898, eine Vornorm
für eine Kommunikationsschnittstelle
für gewerbliches Küchenequipment.
Sie soll als Grundlage für das Design von
Kommunikationsprotokollen dienen. Vor-stellen
kann man sich das wie eine Tabelle
mit standardisierten Zeilen. In Zeile X wird
z. B. stets die Garraumtemperatur gespielt,
in Zeile Y die Betriebszeit der Kaffeemaschine
oder in Zeile Z die Klarspültemperatur der
Spülmaschine. Das vereinfacht das Übertra-gen
der Daten verschiedener Geräte in eine
gemeinsame Plattform zum Monitoring des
Küchenbetriebs erheblich.
Allerdings hat bisher kaum ein Hersteller diesen
Standard an seinen Geräten implementiert.
Ich rechne zur Internorga mit den ersten Lö-sungen.
Da mit der Integration des Standards
auch gewisse Entwicklungsarbeit von Herstel-
einheitliche, herstellerübergreifende Lösung.
Ein externes Erfassungsgerät, wie ein PC, muss
heute für jedes Gerät die Schnittstellen und
Protokolle erfassen und anpassen, damit die
Daten lesbar und speicherbar werden. Das
ist machbar, allerdings mit einem hohen Pro-grammieraufwand
und entsprechendem Bud-get
verbunden.
Könnte man das nicht vereinheitlichen?
Das ist Anfang 2019 geschehen: Die im HKI
organisierten Hersteller haben sich auf einen
Standard für Schnittstelle und Protokoll geei-
Verband der Fachplaner Gastronomie – Hotellerie – Gemeinschaftsverpflegung e.V. (VdF)
Die Planer – Experten für das System Gastronomie & Küche: Die Fachplaner und Berater nehmen
als Spezialisten für das System von Großküchen in Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung
stets das Ganze in den Blick: Auf Basis von Wirtschaftlichkeitsanalysen und Machbarkeitsstudien erarbei-ten
sie individuelle,
gastronomische Lösungen. Mit Fullservice und passgenauen Lösungen überall dort,
wo außer Haus eine hochwertige Speisenversorgung gewünscht ist: für die Eigenregie oder im Catering,
für Betriebsrestaurants, Altenheime, Krankenhäuser, Schulen, Mensen, Hotels, Kitas, Stadien oder im
Airline-Catering. Im Fokus stehen die Faktoren Wirtschaftlichkeit, eine hohe
Produkt- und Servicequalität der Küche, die Optimierung des Workflows unter
Berücksichtigung der Senkung von Personal- und Betriebskosten sowie eine hohe
Energieeffizienz.
Voraussetzung für eine Ordentliche Mitgliedschaft im VdF ist eine mindestens fünf-jährige
Berufstätigkeit sowie ein regelmäßiger Qualifizierungsnachweis.
www.vdfnet.de
Herr Wittke, laut einer Umfrage des Netzwerk
Culinaria wünschen sich Anwender in Sachen
digitaler Erfassung und Auswertung von Daten
primär solche zur geräteübergreifenden Tem-peraturkontrolle
– mithilfe von Sensoren und
einem entsprechenden Programm heute kein
großes Problem, oder?
Das hört sich erstmal nicht nach einem größe-ren
Problem an, aber der Teufel steckt im De-tail.
Nicht überall kann man externe Sensoren
wie Temperaturfühler anbringen.
Während das in Kühlräumen oder an Kalt- und
Warmausgaben möglich ist, verfügen thermi-sche
Geräte wie Kombidämpfer bereits seri-enmäßig
über viel Sensorik, an die man nach-träglich
nicht so einfach ankoppeln kann.
Kann man diese Gerätedaten nicht auch ohne
Sensoren auslesen, z. B. über eine Schnittstelle?
Genau, jedes intelligente Gerät hat dazu eine
Schnittstelle, an die man eine passende Da-tenleitung
anschließen kann. Das Problem:
Bisher hat nahezu jeder Hersteller eine andere
Schnittstelle. Hinzu kommt, dass die Daten mit
verschiedenen Protokollen übertragen wer-den.
Daher haben die Hersteller selbst bisher
eigene Apps oder Plattformen im Angebot, um
die Daten ihrer Geräte darzustellen. Einfacher
für den GV-Verantwortlichen wäre aber eine
Fotos: privat, © royyimzy – stock.adobe.com
Vernetzte Küche
52 GVmanager 3/ 2019