
Zucker, Fett und
Salz – Industrie erhalt’s?
Weniger Zucker, weniger Salz, weniger Fett – die Lebensmittelindustrie ist auf
den Geschmack gekommen und begrüßt die Nationale Reduktions- und
Innovationsstrategie. Wir haben bei den Herstellern nachgefragt, wie sich dies äußert.
Minus mal minus ergibt Plus – diese Glei-chung
geht auf, denn mit der Nationa-len
Reduktions- und Innovationsstrate-gie
verfolgt das Bundesministerium für Ernäh-rung
und Landwirtschaft ein positives Ergebnis.
Die übergeordneten Ziele der Strategie, bei der
es um die Reduktion von Zucker, Fetten und
Salz in Convenienceprodukten geht, sind:
eine gesunde Lebensweise zu fördern,
den Anteil an übergewichtigen und adipösen
Personen in der Bevölkerung zu senken, da-runter
insbesondere den Anteil von Kindern
und Jugendlichen,
sowie die Häufigkeit von Krankheiten zu ver-ringern,
die durch die Ernährung mitbedingt
werden – wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankun-gen
oder Diabetes mellitus Typ 2.
Werden die Faktoren Zucker, Salz und Fett
– die als Teil der Ernährung nicht per se schäd-lich
sind – also reduziert, erhält man einen in
der Gesamtheit betrachteten, positiven (Ge-sundheits-)
Wert.
Unbekannte X
Auch wenn die Gleichung einfach klingt, in
der Formel gibt es eine Unbekannte, die das
positive Ergebnis schmälern könnte: der Ge-schmack.
Denn überzeugt das Produkt nach
der Reformulierung den Gast im Betriebsca-sino
oder in der Cafeteria nicht, haben auch
Küchenleiter und Hersteller nichts davon. Auf
die Frage, ob die Reduktionsstrategie eher
eine Chance für Zusatzpotenziale oder das
Aus mancher Produkte bedeutet, antwortet
z. B. Brigitte Jauch, Senior Produktmanagerin
von Vogeley: „Das aktuelle Konsumentenver-halten
zeigt, dass der Bedarf an Produkten mit
weniger Salz, Fett und/oder Zucker da ist. Wir
sehen für uns absolut die Chance, zu zeigen,
dass unsere Produkte für alle Anforderungen
geeignet sind und dennoch hervorragend
schmecken.“ Oliver Bartelt, Global Head of
22 GVmanager 3/ 2019