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Wenn
der Schuh drückt
Ergonomie in der Küche muss nicht immer teuer sein –
bereits mit dem richtigen Schuhwerk entlasten Unternehmen ihre Mitarbeiter.
Doch welche Kriterien sind bei der Auswahl zu beachten?
Für Mitarbeiter in Hotelküchen ist lan-ges
Stehen ein Problem. Als Auslöser
für Rücken-, Fuß- und Wirbelsäulen-beschwerden
führt es zu häufigem Aus-fall
der Köche. Stehhilfen sind oft zu teuer
und helfen nur kurzfristig. Eine günstige
und langfristige Lösung bietet das richti-ge
Schuhwerk, das von Unternehmen nur
bedingt auf der Liste dringender Investitio-nen
steht. Stefan Daniels von Sika Footwear
hält den speziellen Gastgewerbe-Schuh für
eine notwendige Anschaffung, da er vor Ge-fahren,
Unfällen und gesundheitlichen Ge-fährdungen
oder Belastungen schützt. Wich-tig
ist, dass das natürliche Abrollverhalten
des Fußes gefördert und der Fuß in der Ferse
sicher geführt wird. Marc Springer von Louis
Steitz Secura erläutert: „Schuhe für das Gast-gewerbe
sollten über eine gute Dämpfung
im Sohlenbereich verfügen. Darüber hinaus
ist es auch sehr hilfreich, wenn die Schuhe
dem Knöchel genügend Halt geben und
somit Umknick-Unfällen entgegenwirken.“
Das Aussehen des Schuhs ist zunächst zweit-rangig.
„Stattdessen sollten die Sicherheit,
d. h. auf alle Fälle eine rutsch-hemmende
Sohle, und die Passform bzw. der Komfort im
Vordergrund stehen“, erklärt Stephan Huber
von Shoes for Crews. Das Obermaterial der
Schuhe sollte zudem wasserabweisend und
speziell beschichtet sein, um Verbrühungen
oder eine schnelle Abnutzung zu vermei-den.
Insbesondere tierische Fette zersetzen
die Schuhe sonst schnell. „In Nass- und
Feuchtbereichen wie der Küche oder hinter
Theken ist eine dauerhafte Fersendämpfung
von großem Belang“, ergänzt Stefan Daniels
von Sika Footwear.
Bett für die Füße
Ob Einlagen sinnvoll sind, hängt vom Fuß-bett
des Schuhs ab. Andreas Dittert von
Joya empfiehlt
Einlagen in Schuhen, die
kein aktives
Fußbett haben und die Muskel-
aktivität fördern: „Einlagen machen prin-zipiell
Sinn, weil sie die falsche Statik bei
Senkfüßen sofort korrigieren.“ Die Joya-
Schuhe
haben deshalb den Ansatz, die
Muskeln zu trainieren und geschwächte
Stellen wieder aufzubauen. Auch Marc
Springer von Louis Steitz Secura hält
(orthopädische) Einlagen für wichtig, um
den Fuß gesund zu halten. „Sie korrigieren
Fehlstellungen und verhindern Verschie-bungen
des gesamten Skeletts“, ergänzt er.
Nicht nur bei der Arbeit können Einlagen
Vorteile bringen, sondern auch davor und
danach: „Sie haben einen großen Einfluss
auf die körperliche Haltung des Trägers“,
beschreibt Stefan Daniels.
Aktiv durch den Tag
Das Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken
(AGR) zeichnet Produkte aus, deren
rückengerechte Nutzung von einem un-abhängigen
und therapeutischen Komi-tee
überprüft und bestätigt wurde. Zum
berufsmode
56 3/2019