
Fotos: privat
Care-Konzepte
Mittagsverpflegung im CWZ-Krankenhaus in Nijmegen: Nach der À-la-carte-Bestellung werden die Menüs in Satellitenküchen auf der Station regeneriert.
„Mittlerweile ist das Konzept für alle Beteiligten
zufriedenstellend, wobei es für das Personal an-fänglich
eine große Umstellung war“, resümiert
Bea Verheyen. Bis das Konzept so feststand und
zufriedene Ergebnisse lieferte, musste das Team
des CWZ-Krankenhauses auch negative Erfah-rungen
machen. Das Satellitenküchenkonzept
startete nämlich zunächst als Frischkühlkost,
was wiederum zu einer immensen Lebensmit-telverschwendung
führte, die hohe und vor
allem vermeidbare Kosten verursachte. Die Lö-sung
hierfür war eine Umstellung auf die tief-gekühlten
Gerichte des Unternehmens Marfo,
die das Personal im Konvektomaten regene-riert.
Seitdem ist die Patientenzufriedenheit mit
neun von zehn Punkten sehr hoch.
Dezentral verpflegt
Der zweite Stopp führte die Studiengruppe
von Nijmegen nach Delft ins Reinier de Graaf-
Krankenhaus, wo der Leiter Facility Manage-ment
Robbert Jan van der Ent Braat getreu dem
gearbeitet. Dass das dezentrale Verpflegungs-konzept
ankommt, zeigt nicht nur die hohe
Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit; die
Klinik erhielt gleich im Jahr nach der Umstellung
den niederländischen „Hospitality-Award“.
Zentral auf Teller portioniert
Mit einem À-la-carte-Angebot für Patienten
mit zentraler Tellerbestückung hat das Team
des Gelre Ziekenhuis in Apeldoorn die Patien-tenzufriedenheit
signifikant gesteigert. Etwa
zwei bis drei Stunden vor dem Essen wählen
die Patienten aus einer Speisekarte mit zahlrei-chen
Menüs sowie Diäten und Sonderkostfor-men
ihre Wunschmahlzeit. Die etwa 250 tief-gekühlten
Mahlzeiten erhält das Krankenhaus
am Standort Apeldoorn auf Teller portioniert,
die zentral in Speisentransportwagen regene-riert
und dann vom Logistikservice auf den Sta-tionen
verteilt werden. Für diese Lösung ent-schied
sich das Krankenhaus, da die vorhande-nen
Räumlichkeiten nicht die Möglichkeit für
Motto „Vom Krankenhaus zum Gästehaus“
den Weg zu einer innovativen und patienten-orientierten
Verpflegungslösung aufzeigte. Die
Zielsetzung des Krankenhauses war es dabei,
möglichst effizient „hinter den Kulissen“ zu ar-beiten,
um am Bett des Patienten die bestmög-liche
Pflege und Versorgung leisten zu können.
Das gelingt dem Team um Robbert Jan van
der Ent Braat dank 16 Stationsküchen für 450
Betten. Die hohe Anzahl an Stationsküchen
war umsetzbar, da das Krankenhaus samt Ver-pflegungskonzept
in einem Neubau entstand.
Logistisch wird das Konzept zentral gesteuert.
Die Patienten bestellen auch im Delfter Kran-kenhaus
à la carte und erhalten dann eines der
Menüs, geliefert von Marfo. Neben diesen ste-hen
mit den sogenannten Vermeer-Mahlzeiten
zusätzlich spezielle Menüs „mit einer Geschich-te“
auf der Speisekarte. Die Mahlzeiten stellen
Bilder von Jan Vermeer, dem berühmtesten
Sohn der Stadt Delft dar. Derzeit wird zusam-men
mit Marfo am Konzept „natürlich lecker“
Reinier de Graaf-Krankenhaus in Delft: Anlieferung der tiefgekühlten Menüs von Marfo für die Patientenverpflegung (l.).
1-2/ 2019 GVmanager 37