
Gesundheitsmanagement
... bei Hanna-Kathrin Kraaibeek von der Kraaibeek GmbH und Christian Feist von Gesoca zum
Thema staatliche Förderung von Gesundheits- und Verpflegungskonzepten in Unternehmen
Wie helfen Sie Betrieben, ihr Gesundheitsmanagement
zu verbessern?
Christian Feist: Im Ernährungsbereich gibt
es zwei Handlungsfelder, das eine sind die
Verhältnisse und das andere das Verhalten.
Bei den Verhältnissen geht es darum, die
Prozesse von Einkauf bis Ausgabe in der Kü-che
zu verändern. Beim Verhalten steht die
Ernährungsbildung der Verbraucher mit Work-shops
und Seminaren im Vordergrund. Das
Problem in Betrieben ist meistens, dass eine
Maßnahme gefunden wer-den
muss, mit der man auch
wirklich etwas verändern
kann. Aufklärung der Kunden
ist wichtig, reicht aber für
eine langfristige Veränderung
nicht aus. Hier kommen wir
ins Spiel. Gesoca kümmert
sich um die Verhältnisse in
der Küche. Die Verantwortlichen in der Küche
überlegen sich mit unserem System, welche
Möglichkeiten es gibt: Wir hinterfragen, ob
der Koch bei der Herstellung alles getan hat,
um dem Gast sein Lieblingsessen so gesund-heitsförderlich
wie möglich zur Verfügung zu
stellen und ob die Alternativen zur Currywurst
maximal attraktiv sind. Dem Kunden sein Lieb-lingsessen
einfach wegzunehmen, ist nicht die
Lösung, sondern sorgt für Widerstände.
Hanna-Kathrin Kraaibeek: Je mehr man das
Speisenangebot verändert, desto mehr muss
man die Mitarbeiter auch informieren. Dabei
kommen Workshops, Seminare und Schu-
Krankenkasse. Das ist eine echte Entlastung für
den Betrieb.
Er bekommt eine professionelle Be-ratung
inklusive Umsetzung. Das ist ein echter
Mehrwert.
Wollen die Gäste überhaupt ein gesünderes
Angebot? Was bedeutet das für die Kosten?
Hanna-Kathrin Kraaibeek: Im Ernährungsbericht
2019 vom Bundesministerium für Er-nährung
und Landwirtschaft (BMEL) steht, dass
die Deutschen sich gesünder ernähren wollen.
Das ist eine starke Aussage und Anreiz zugleich
für Betriebe, ihr Konzept zu überarbeiten. Viele
Unternehmen ringen um Auszubildende und
diese werden besonders von einem Konzept
der Gesundheitsförderung angesprochen. Jun-ge
Menschen sehen ihre Work-Life-Balance
auch anders als die Älteren und legen Wert
auf eine gewisse Auswahl beim Essen. Gesund-heitsförderung
ist also auch eine Image-Sache
für den Betrieb.
Christian Feist: Gesunde Küche muss nicht
teurer sein. Die Spaghetti Bolognese gesund-heitsförderlicher
herzustellen, also z. B. weni-ger
Fleisch und mehr Gemüse einzusetzen,
macht sie nicht teurer. Eine konzeptionelle Än-derung
dagegen kann schon Auswirkungen auf
die Kosten haben. Es muss klar werden, dass
ein rein kostenoptimierter Kurs mit Blick auf die
Mitarbeitergesundheit mehr schaden als spa-ren
kann. Um das deutlich zu machen, braucht
es Vergleichbar- und Messbarkeit. Wir machen
das durch eine Gesundheitskennziffer.
Herzlichen Dank für das Gespräch! sin
lungen ins Spiel. Der große Vorteil am Prä-ventionsgesetz
ist, dass beide Maßnahmen
miteinander kombiniert werden: Verhältnis-
und Verhaltensprävention. Wir bieten beides
zusammen an, wodurch wir mit Betrieben ein
ernsthaftes und professionelles Konzept erar-beiten
und etablieren können.
Christian Feist: Es bringt nichts, wenn das Un-ternehmen
eine Ernährungsschulung anbietet,
sich am Speisenangebot aber nichts ändert,
also z. B. immer noch zur Currywurst mit Pom-mes
verführt wird oder nicht einmal eine Alter-native
dagegen gesetzt wird. Das wirkt unpro-fessionell.
Deswegen finden einzelne Maßnah-men
in Betrieben wenig Akzeptanz.
Welche Rolle spielt das Präventionsgesetz
konkret?
Hanna-Kathrin Kraaibeek:
Das Gesetz hat den Start-schuss
gegeben für ganz-heitliche
Konzepte in der
Gesundheitsförderung. Ziel
des Gesetzes ist es, der Prä-vention
einen höheren Stel-lenwert
einzuräumen – und
zwar da, wo die Menschen
die meiste Zeit verbringen. Dazu zählt auch
der Betrieb, in dem wir uns jeden Tag ca.
acht Stunden aufhalten. Für kleine und mittel-ständige
Unternehmen ist es jedoch schwer,
eigene Konzepte zu entwickeln. Dank dem
Präventionsgesetz
läuft die Finanzierung z. B.
von der Beratung ganz oder anteilig über die
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