
Hautschutz
Kleiner Einsatz, große Wirkung
Küchenmitarbeitern, die
den Hautschutz vor sich
her schieben, droht ein
böses Erwachen. Wie man
vorbeugen sollte, damit es
nicht bis zur Berufsunfähigkeit
kommt, das hat uns Dr.
Wolfgang Röcher, Scientific
Communication Manager
bei SC Johnson Professional,
berichtet.
Fotos: SC Johnson Professional
Herr Dr. Röcher, warum ist Haut-schutz
in der Großküche so ein
wichtiges Thema?
Die größte Belastung in der Küche
für die Haut ist die Feuchtigkeit.
Sie lässt die Haut aufweichen und
macht sie angreifbar. Viele schüt-zen
sich mit Handschuhen, die bei
zu langem Tragen aber ebenfalls
eine Belastung sind, weil die Haut
darunter oft schwitzt und dann
auch aufweicht. Hinzu kommen
die Stoffe, mit denen die Haut in
Verbindung kommt. Spülmittel
z. B. enthalten Tenside: gut für
das Geschirr, weil damit das Fett
entfernt wird, aber schlecht für die
Hände, weil damit auch das wich-tige
Hautfett weggewaschen wird.
Dadurch kann die Haut sehr tro-cken,
rissig und anfällig werden.
Was sollten Küchenleiter vorbeu-gend
tun?
Für die Arbeitsplätze in der Küche
sollte ein Hautschutzplan aufge-stellt
werden, der aus geeigneten
Produkten im Bereich Hautschutz
vor der Arbeit, Hautreinigung wäh-
rend der Arbeit und Hautpflege
nach der Arbeit – besteht und
eventuell durch desinfizierende
Produkte ergänzt wird.
Der Hautschutz muss optimal auf
die Gefährdungen in der Küche
abgestimmt sein und den beson-deren
Anforderungen im Umgang
mit Lebensmitteln genügen. Im
Spülbereich ist ein Hautschutz-produkt
speziell für Feuchtarbeit
sinnvoll, wie Stokoderm Aqua
Pure aus unserem Sortiment.
Gerade die Mittel zur Handreini-gung
sind sehr aggressiv, da sie
möglichst viele Bakterien oder an-dere
Keime entfernen sollen. Was
empfehlen Sie hier?
Das stimmt. Hinzu kommt die
Herausforderung, dass das Reini-gungsmittel
komplett unbedenk-lich
für Lebensmittel sein muss.
Eine geniale Lösung für den ge-schilderten
Zielkonflikt haben wir
in diesem Jahr entwickelt: OxyBac
ist ein antimikrobieller Handrei-niger
mit dem Hauptwirkstoff
Wasserstoffperoxid (H2O2). Dieser
erreicht die volle Leistung, zer-setzt
sich dann aber in die unbe-denklichen
Bestandteile Sauerstoff
und Wasser. Das heißt: Sowohl
für die Haut, als auch für Lebens-mittel
und Umwelt ist dieser Rei-niger
komplett unbedenklich.
Die Sicherheit und Wirksamkeit
ist durch zahlreiche Studien be-legt
und für den Anwender auch
durch den typischen, leicht flüch-tigen
Geruch bei der Anwendung
wahrnehmbar. Zudem ist OxyBac
ein Schaum und damit besonders
angenehm und sparsam in der
Anwendung.
Apropos Anwendung: Hautschutz
und -reinigung werden leider nicht
so konsequent angewendet, wie
empfohlen. Haben Sie einen Tipp,
wie das geändert werden kann?
Den Geheimtipp, wie man die Ge-wohnheiten
von Menschen nach-haltig
und schnell ändern kann,
habe auch ich leider nicht.
Hauterkrankungen entwickeln sich
oft über einen langen Zeitraum,
d. h. die negativen Folgen sind
nicht unmittelbar. Ein bisschen
ist es so wie mit dem Rauchen.
Allerdings ist vielen Menschen die
Brisanz deutlich weniger bewusst:
Denn wenn mit der Haut fahrläs-sig
umgegangen wird, können
sich schnell kleine Verletzungen
ausweiten und zu offenen Stel-len
werden. Abgesehen davon,
dass das in Küchen ein absolutes
No-Go ist, können dadurch leicht
Unverträglichkeiten entstehen.
Der Worst-Case ist die Berufsun-fähigkeit.
Die Sinnhaftigkeit der
Hautschutzmaßnahme muss den
Mitarbeitern deutlich sein. Dann
ist es keine Maßnahme mehr, die
erzwungen werden muss, sondern
ganz selbstverständlich.
Und vielleicht muss man ge-nau
daran ansetzen: Wir bieten
unseren Kunden zahlreiche Infor-mationsmaterialien
zum Thema.
Zudem sind wir davon überzeugt,
dass der Hautschutz optimal an
die Anwender angepasst wer-den
muss. Das reicht von der
Platzierung der Spender bis zum
besten Produkt: Denn wenn ein
Produkt angenehm ist, werden
die Mitarbeiter es auch häufiger
anwenden. Lange Rede kurzer
Sinn: Der Tipp zur konsequenten
Anwendung der definierten Haut-schutzprodukte
ist wie in so vielen
Bereichen: Fordern und Fördern.
Herr Dr. Röcher, herzlichen Dank
für das Gespräch! kir
12/ 2018 GVmanager 41