
Fotos: Breitsamer, Brita
te Lösungen: als Block, in Scheiben, Würfeln,
Portionsstücken oder als geriebene Käsemi-schung.
Dieses Angebot an unterschiedlichen
Verpackungsgrößen soll helfen, Lebensmittel-abfälle
zu reduzieren.
Als größte deutsche Molkereigenossenschaft
hat die DMK Group bereits vor einigen Jahren
klare Ziele definiert, die bis zum Jahr 2020
umgesetzt werden sollen. Die Nachhaltigkeits-strategie
umfasst zehn Aktionsfelder entlang
der Wertschöpfungskette – sozusagen vom
Kuhstall bis in die Küche. Eines dieser Aktions-felder
konzentriert sich auf nachhaltige Verpa-ckungen.
Das spezielle Milkmaster-Programm
richtet den Fokus hingegen auf das Thema
Tierwohl. Im Bereich Umwelt steht die Reduk-tion
des Energie- und Frischwasserverbrauchs
im Mittelpunkt. Durch gezielte Maßnahmen
werden jährlich ca. 4.700 t CO2 eingespart.
Dafür erhielt die DMK Group bei den German
Awards for Excellence von der Zertifizierungs-gesellschaft
DQS den ersten Preis in der Kate-gorie
Energy Effiency. „Im Bereich Verpackun-gen
arbeiten wir gezielt an neuen Konzepten
zur Reduktion von Plastikmüll. Das ist aller-dings
nur ein Teilbereich unserer zahlreichen
Maßnahmen zum Umwelt- und Ressourcen-schutz“,
berichtet Sven Kreitz, Marketing-Lei-ter
bei Milram Food-Service.
Nachhaltigkeit beginnt auch bei Erlenbacher
schon weit vor der Produktion – und zwar
beim Anbau. Das Backwarenunternehmen
setzt auf verantwortungsbewusste und um-weltfreundliche
Lösungen, z. B. kommen nur
UTZ-zertifizierte Haselnüsse und Kakao sowie
fast ausschließlich die Palmöl-Variante „RSPO
Segregated“ in die Backwaren. Seit 2018 wird
der zur Verpackung eingesetzte Kunststoff um
10 % pro Jahr (im Verhältnis zur produzierten
Gesamttonnage) reduziert. Zu den langfristi-gen
Zielen zählt die CO2-Neutralität bis 2025
und der vollständige Austausch von Kunst-stofffolien
gegen eine biologisch abbaubare
Alternative in allen Verpackungen bis 2022.
Mit dem Zentrum für Nachhaltige Unterneh-mensführung
(ZNU) der Universität Witten/
Herdecke arbeitet das Unternehmen seit 2010
zusammen. Seit Dezember 2015 ist es als ers-ter
TK-Backwarenhersteller nach ZNU-Stan-dard
zertifiziert.
Mehrweg oder Alternativen
Obst und Gemüse wird bereits vermehrt
in Mehrweg-Transportverpackung geliefert
statt unnötig in Folien und Wellpappkartons
verpackt. Ein Thema sind auch Mehrweg-
Kaffeebecher und -Frühstücksgeschirr. Linda
Chalupova geht davon aus, dass zukünftig
Alternativen – entweder Mehrweg oder Pro-dukte
aus umweltfreundlichen Materialien –
für Einwegprodukte aus Kunststoff, gefunden
werden müssen.
Hinsichtlich der Verpackungsabfälle sollte jede
Einrichtung das Portfolio seiner Lieferanten
genau durchgehen. Was ist als Großgebinde
oder Mehrweg erhältlich? Wo ergibt Mehrweg
keinen Sinn, etwa aufgrund von Hygienekrite-rien?
Welche Einwegprodukte kann ich wie
ersetzen – z. B. Rührstäbchen aus Holz statt
Kunststoff oder Strohhalme aus Papier, z. B.
Wertstoffe Mülltrennung Foodwaste
Eimerware Verpackungsmüll
erhältlich m Sortiment von Edna International,
ebenso wie silikonbeschichtete Backbleche
und Backmatten, die Backpapier überflüssig
machen.
Laut Linda Chalupova gehe es darum, mit
Kunststoffverpackungen und mit den bei ihrer
Herstellung benötigten Ressourcen sparsam
umzugehen. Deswegen nimmt die geplante
EU-Kunststoffvorschrift (s. Kasten
S. 20) diese mehr in die Ver-antwortung
– auch in Hin-blick
auf Weichmacher, vor
allem Bisphenol A (BPA)
und Phthalate, die Plastik
geschmeidiger und elas-tischer
machen und sich
in vielen Kunststoffen
befinden. Im Kontakt
mit Lebensmitteln, spe-ziell
mit fetthaltigen
wie Käse, Fleisch und
Wurst, können diese
beim Verzehr auch von
den Verbrauchern auf-genommen
werden.
Benjamin Bongardt,
Referent für Umwelt-politik
beim Natur-schutzbund
Deutschland
plädiert für eine grund-legende
Änderung bei
Kunststoffen und
Für Frühstücksbuffets, z. B. im Wahlleistungsbereich,
kann ein Honigspender, wie von
Breitsamer,
eine nachhaltige Lösung sein.
Abfallmanagement
Verpackungen: „Sie müssen nicht nur recyc-lingfähig,
sondern auch biologisch abbaubar
sein.“ Für ihn ist die beste Verpackung jene,
die es nicht gibt.
Der Wechsel von Plastikflaschen zu einem Was-serspender
mit wiederverwendbaren Flaschen
oder Glaskaraffen kann ein gezielter und vor
allem schnell zu realisierender Schritt hin zu
nachhaltigem Konsum sein. Leitungsgebun-dene
Wasserspender wie der Sodamaster 30
von Brita verringern Kosten, Abfall und CO2-
Ausstoß, die durch Einkauf, Transport und La-gerung
von Flaschenwasser entstehen.
Mülltrennung
Nicht zu unterschätzen ist die Handhabung
der Wertstoffe, die als Abfall anfallen. Eine ord-nungsgemäße
Abfalltrennung schont nicht nur
Ressourcen, sondern auch das Budget der Ver-pflegungseinrichtung,
indem Restmüll redu-ziert
und die getrennt gesammelten Wertstoffe
recycelt und wiederverwertet werden können.
Bei der Entscheidung zwischen Kaffeevoll-automat
und Kapselmaschine punktet unter
Umweltaspekten auf den ersten Blick der Voll-automat.
Doch auch wer sich wirtschaftlich,
z. B. aufgrund des geringen Durchsatzes auf
einer Privatstation, für die Kapsellösung ent-scheidet,
ist nicht zwingend
ein Umweltsünder. Nespresso
argumentiert mit einer Rück-nahmekapazität
der Kaffee-kapseln
von 100 %. Sie sind
aus Aluminium, einem Wertstoff, der mehrfach
recycelt werden kann. So sind über 75 % des
jemals produzierten Aluminiums noch heute
in Verwendung. Aufgrund der Lizenzierung
beim Grünen Punkt können die Kapseln seit
1993 samt Kaffeesatz über den Gelben Sack,
die Gelbe Tonne oder die Wertstofftonne dem
Recyclingkreislauf zugeführt werden.
Ein Wasserspender, wie der Sodamaster 30 von Brita, ist
eine umweltfreundliche Alternative zu Plastikflaschen.
12/ 2018 GVmanager 21