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Es ist nur eine Zahl
– aber eine mit
großer Bedeu-tung.
Es geht um
die 83. Genauer
gesagt um 83 %.
Das ist die Wahr-scheinlichkeit,
dass
der Beruf des Kochs,
bezogen auf Cafeteria
und Betriebsrestaurant,
von einem Computer er-setzt
wird – glaubt man einer
Studie der University of Oxford.
Das war nicht die einzige wichtige Erkennt-nis
beim 15. S&F-Symposium am 11. und 12.
Oktober. Nach Fürstenfeldbruck kamen auch
dieses Jahr Entscheider aus der Branche – nicht
nur um sich in Vorträgen und bei den Ausstel-lern
zu informieren, sondern auch um sich aus-zutauschen.
Dabei gab es wieder viele aktuelle
Themen zu diskutieren. „Sorgen Sie dafür, dass
Sie mit ganz viel Wissen nach Hause gehen“,
sagte Moderator Martin Schmitz, Inhaber von
Schmitz Marketing, bei der Begrüßung.
Vom Ziel zum Stil
Martin Schmitz hielt den ersten
Vortrag der Veranstaltung mit
dem Thema „Digitalisierung,
Trends und Innovationen in
der Hospitality“. Er brachte
die 83 % ins Spiel. Ein Ro-boterarm,
der das, was ein
Koch vorkocht, haargenau
nachkocht – wollen wir das?
„Ob wir das möchten oder nicht,
spielt keine Rolle. Wir müssen wert-neutral
an die Sache rangehen“, beton-te
er. Das ist nicht immer einfach. Mit Ver-änderungen
wird meist so umgegangen: Sie
werden bekämpft, belächelt und dann doch
akzeptiert. „Überspringen Sie einfach die ers-ten
beiden Schritte“, riet der Referent.
Um in der digitalisierten Welt mitzuhalten,
muss man sich deren Strukturen bewusst ma-chen.
Wo früher Märkte und Kunden regier-ten,
sind es heute Plattformen und Produkte.
Wie also heute noch den Gast erreichen? Die
Lösung sieht der Experte im Abstreifen alter
Denkmuster. „In Zielgruppen zu denken war
15. S&F-Symposium
früher. Heute müssen Sie in Stilgruppen den-ken,
wie dem hedonistischen oder traditio-nellen
Milieu“, sagte er. Du bist was du isst,
gilt heute mehr denn je. Der Inhalt eines Kühl-schranks
sagt nicht, welcher Zielgruppe man
angehört, sondern welcher Stilgruppe.
GV-Betriebe, die
weiterhin bestehen
wollen, müssen den
Spagat zwischen Standards
und unkonventionellen Lösungen
bewältigen. Diverse Anstöße dazu
lieferte das 15. S&F-Symposium
in Fürstenfeldbruck. Außerdem
verriet Martin Schmitz, dass es heute
nicht mehr um Ziel-, sondern um
Stilgruppen geht.
Martin Schmitz
Mut zur Veränderung
11/ 2018 GVmanager 29