
Die Caspar-David-Friedrich-Schule in Berlin
Hellersdorf hat eines der besten Klimaschutzprojekte
in der Hauptstadt. Grund genug, dass sich die
Redaktion zu einem Ortstermin aufmachte.
Fotos: Polster
Schulgarten als Klassenraum
Energie macht Schule, und zwar in Ber-lin.
Die Caspar-David-Friedrich-Schule
ist Energiesparmeister 2018. Beim
Wettbewerb suchen co2online und das
Bundesumweltministerium jedes Jahr die ef-fizientesten,
kreativsten und nachhaltigsten
Klimaschutzprojekte an deutschen Schulen.
Gewonnen hat die Ganztagsschule in Hel-lersdorf
mit dem Projekt „Essbarer Schul-garten“
bzw. „Essbare Schule“. Das steht für
die Integration der Themen Ernährung und
ökologische Landwirtschaft in den Schul-alltag,
erklärt die Projektverantwortliche
Katrine Cremer. Die zahlreichen Hochbeete
auf dem Schulgelände im 240 m² großen
Schulgarten fallen direkt ins Auge. Gegrün-det
wurde die Schule 1993 im Stadtbezirk
Marzahn-Hellersdorf. Sie verbindet eine
langjährige erfolgreiche Kooperation mit
dem Verein Förderband, der die Arbeit des
pädagogischen Personals an der Schule un-terstützt
und Träger des Schülerclubs ist.
Gesundheit erhalten
Das Thema einer gesunden Ernährung hat
an der Schule einen ganz besonderen Stel-lenwert.
Die Schule hat sich zur Aufgabe
gemacht, Lern- und Entwicklungsvoraus-setzungen
im Alltag zu verbessern sowie
das Gesundheits- und Umweltbewusstsein
der Jugendlichen ganzheitlich zu fördern.
Kompetenzen für gesunderhaltende Er-nährungs-
und Lebensweise bis hin zum
Bewusstsein für Nachhaltigkeit und globale
Zusammenhänge des täglichen Handelns
werden vermittelt. Deshalb werden die
Lernorte Schule und Garten miteinander
verbunden, verrät Katrine Cremer.
Die Lernkonzepte „Duales Lernen“ und
andere Unterrichtsangebote wie Wahl-pflichtkurse,
Arbeitsgemeinschaften und
ökologische Klassen ermöglichen es den
Jugendlichen
und Lehrenden, durch
gemeinsame
praktische Tätigkeiten Berufs-
und Lebenspraxis im Unterricht zu sam-meln.
Die Schulküche wurde ausgebaut und
die Mensa renoviert – jetzt fehlt nur noch
der Betreiber. Die in den Schulgärten er-zeugten
Lebensmittel werden in der Schul-versorgung
in der Arbeitsgemeinschaft
AG
Kochen verwendet, zubereitet und gemein-sam
verspeist. Wie viele Kilometer hat mein
Essen zurückgelegt, bis es auf meinem
Teller landet? Unter welchen Bedingun-gen
wurde es angebaut? Auf diese Fragen
haben die Schüler eine Antwort. Um das
Schulessen so klimafreundlich wie möglich
zu gestalten, wird im eigenen Schulgarten
angebaut. Damit wurde dieser zum ausge-zeichneten
Klassenraum für angewandte
Naturwissenschaft, Ernährungslehre und
Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Engagement verstärken
„Wir wollen den ökologischen Fußabdruck
unserer Schule verkleinern, indem wir z. B.
die Transportkilometer unserer Lebensmit-tel
verkürzen helfen und Nahrungsmittel in
unserem Bio-Garten anbauen“, betont die
Projektleiterin. „Unsere Küchentechnik soll
klimaeffizienter werden. Dabei ist es wich-tig,
dass die hohe Qualität gewährleistet
wird, die Nährwerte gegeben sind und es
gut schmeckt. Eine gesunde Ernährung ist
notwendig für ein positives Lernumfeld.“
Deshalb mache es die Schulgemeinschaft
stolz, dass sie für ihre Ideen und ihr Projekt
ausgezeichnet wurde, wobei es im Sinne
der Nachhaltigkeit noch viel zu tun gebe
und man in der Aktivität nicht nachlassen
dürfe. dmp
22 Schulverpflegung 3/2018