
Fotos: Seubert Feinkost
Convenience
Über 48 Jahre Handwerk
Geflügel convenient zuzukaufen statt selbst zu verarbeiten, war noch vor
40 Jahren für viele Küchenleiter undenkbar. Zum Wandel hat Seubert Feinkost
wesentlich beigetragen. Der Gründer der Feinkostmanufaktur Walter Seubert,
der vor Kurzem 80 Jahre alt geworden ist, erzählt von seinen Erfahrungen.
Herr Seubert, erinnern Sie sich an das erste
Produkt, das Sie als junger Unternehmer ent-wickelt
haben?
Der Anfang war nicht einfach. Ich begann
mit vier Produkten, denn nur mit einem
Produkt kann man niemanden begeistern.
Es waren die Poulardenbrust Kiew – mit
Kräuterbutter gefüllt und paniert, die Pou-lardenbrust
Florentin mit gebutterter Blatt-spinatfüllung
und Flügelknochen sowie
die Poulardenbrust Straßburg mit
Geflügelleber, Champignons, Weiß-brot
und Petersilie. Da man auch
die Keulen verarbeiten musste,
kam als viertes eine Keulenvariante
dazu, die Poulardenbrust Straßburg,
genannt Poulardenkeule Maurice. Mit der
letztgenannten Füllung hatte meine Mutter
immer das Sonntagshähnchen gefüllt. Die-ses
Produkt kam bei den Kunden sehr gut
an. Es wurde ein Renner und wir stellten ihn
auch jahrelang als kleine Hähnchenroulade
für Airlines her. Ein Produkt mit besonderer
Geschichte ist das Lachsfilet mit Jakobsmu-schel
und Zander mit Hummermousse un-ter
Blätterteiggitter, es wurde der Königin
von Schweden im Hilton Düsseldorf serviert.
Das Geflügel in der richtigen Kalibrierung zu
bekommen war nicht immer leicht.
Wie war die Resonanz auf die Produkte?
Die Küchenchefs waren erstaunt, vorgefertig-
Auch Traditionsunternehmen brauchen ein
Gespür für Innovationen, um künftig beste-hen
zu können. Gibt es Pionierleistungen, auf
die Sie besonders stolz sind?
Als ehemaliger Chef Gardemanger im She-raton
Hotel in Boston mit 1.100 Zimmern,
fünf Restaurants und Veranstaltungsräumen
mit Platz für bis zu 3.000 Personen, war
ich mir gar nicht bewusst, auf was für ein
Abenteuer ich mich begab. Schließlich
startete ich mein Vorhaben in einer klei-nen
Dorfmetzgerei ohne einen einzigen
Kunden. Doch dank meiner lieben Frau,
die mich tatkräftig unterstützte, ging
es langsam aber stetig vorwärts. Meine
Pionierleistung
war die Einführung von Ge-flügelspezialitäten,
wie wir sie heute noch
handwerklich herstellen. Diese gab es in die-ser
Art in Deutschland bis dahin noch nicht.
Heutzutage ist Convenience aus der Manu-faktur
aus vielen gastronomischen Betrieben
nicht mehr wegzudenken. Sie verschafft den
Köchen Freiraum für andere Aufgaben und
ist ein Garant für eine gleichbleibend hohe
Qualität.
Mal ehrlich, wie oft kommt bei Ihnen privat
Seubert Feinkost auf den Tisch?
Mindestens einmal pro Woche kommt ein
Produkt aus unserem Sortiment auf unseren
Mittagstisch.
Herzlichen Dank für das Gespräch! kir
te, bratfertige Produkte, noch dazu tiefgekühlt,
angeboten zu bekommen. Sie hielten sich zurück
wenn ich mit meinen Mustern in der Kühlta-sche
kam. Argumente waren: „Wir haben genug
Köche.
Die müssen diese Sachen selbst machen!“
Die passende Verpackung war auch ein großes
Thema. Nach eigenen Umfragen kam ich auf
eine Anzahl von 30 Portionen pro Karton. Die
Poulardenbrust Florentin haben wir immer noch
im Programm – 48 Jahre dieselbe Rezeptur – und
ist auch noch eines meiner Lieblingsprodukte.
Eigentlich hatte ich vor, nur Geflügelspezialitä-ten
– von der Poularde über das Perlhuhn bis zur
Maispoularde – herzustellen. Doch die Küchen-chefs
wollten auch andere Produkte. So kamen
mit der Zeit Schweinefilet im Blätterteig, Lachs
im Blätterteig, Rinderfilet Wellington usw. hinzu.
Dazu kamen auch noch Terrinen, Fingerfood und
Desserts. Wir produzieren derzeit 250 Produkte
für alle gastronomischen Bereiche.
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