Manchmal kann es so einfach sein.
So hat ein kleinlicher zweistelliger
Centbetrag bei den Deutschen jüngst
Großes bewirkt – den rapiden Rückgang
an Plastiktüten. Schon traurig, dass
die inzwischen alltägliche Frage an der
Kasse, ob man den geringen Aufpreis
für die Tüte zahlen möchte oder ohne
auskommt, eine größere Wirkung entfaltet
hat, als Berichte und Bilder über
das große Ganze, wie den neuen Plastikkontinent
im Meer oder Fische, die an
Mikroplastik verendet sind. Ich bin mir
sicher, dass eine integrierte Strafsteuer
nicht den gleichen Effekt gehabt hätte
– leider. Schließlich würde man damit
nicht ständig aktiv konfrontiert.
Die EU geht nun einen Schritt weiter.
Sie plant, Produkte aus Einwegplastik
wie Strohhalme, Besteck und Einweggeschirr
zu verbieten – also eine Straf-abgabe
für die Hersteller. Parallel sollen
die Hersteller mehr zur Verantwortung
gezogen werden. Sie könnten z. B. für die
Reinigung vermüllter Strände zur Kasse
gebeten werden. Das könnte sicher
auch
diese Akteure im Plastikwahnsinn zum
Umdenken zwingen.
Vieles steht und fällt aber mit der konkreten
Umsetzung der Pläne. In Frankreich
z. B. wurde bereits Einweggeschirr
verboten, aber nur aus fossilen Rohstoffen
hergestelltes. Einwegartikel aus
Biokunststoff sind weiter erlaubt, was
laut der Deutschen Umwelthilfe eher zu
mehr Plastikmüll in der Umwelt führe.
Schließlich gehen Verbraucher fälschlicherweise,
dem Namen entsprechend,
davon aus, dass sich Biokunststoffe
ganz natürlich abbauen.
Ob es sinnvoll ist, nur die Hersteller mittels
einer Strafabgabe in die Pflicht zu
nehmen, ist ebenfalls fraglich. Sollten
parallel nicht auch Mehrwegsysteme
und die Entwicklung innovativer Verpackungslösungen
gefördert werden? Viele
Studentenwerke und Coffeeshops haben
bereits mit Mehrwegkonzepten für
Claudia Kirchner
Chefredakteurin
Coffee-to-go-Becher gezeigt, dass sich
die Kunden – zumindest kurzfristig –
durch Bonussysteme locken lassen. Hier
steckt noch viel Potenzial, gerade was
die Verpackung von Speisen angeht.
Doch die Bequemlichkeit auf Seiten der
Kunden und Hygienebedenken auf Seiten
der Anbieter erschweren die großflächige
Umsetzung. Größtes Hindernis
ist das Fehlen eines einheitlichen Rücknahmesystems,
etwas, das Luxemburg
derzeit aufbaut – notgedrungen. Der
Verpackungs- und Lebensmittelabfall
stehen dem Kleinstaat wortwörtlich zu
Berge. Vielleicht ein Denkanstoß und Antrieb
für die Deutschen, ihrem einstigen
Titel als „Nation der Denker und Erfinder“
wieder alle Ehre zu machen? Leider
tragen wir inzwischen einen anderen: Mit
226 kg pro Kopf und Jahr sind wir derzeit
Verpackungsmüll-Europameister. Ein
Titel, den man im Gegensatz zum sportlichen
Weltmeistertitel kaum verteidigen
möchte, oder?
Bloß keine
Titelverteidigung!
Foto: © Paul Bojba
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