
Zeichen gesetzt
Fast ein dreiviertel Jahr war
die heutige leitende Position
von Frank Sager in
der Hochschulgastronomie des
Studentenwerks Göttingen nur
interimsweise besetzt. „Das spiegelt
recht gut das Problem unserer
Branche wider. Wir tun viel zu wenig
für Nachwuchs“, betont Frank Sager.
„Heute bewegen sich eigentlich nur
Dinosaurier,
wie ich einer bin, von einem
Unternehmen ins andere und in unserem
Rückspiegel ist keiner zu sehen“, bedauert
der 55-Jährige, der die Branche bereits seit
gut 30 Jahren prägt. In der Studentenverpflegung
hat er im Juni vergangenen Jahres
eine neue Herausforderung gefunden und
auch die Chance, die Personalentwicklung
voranzutreiben. Mehr dazu hat uns der Leiter
CampusGastronomie im Gespräch verraten.
Herr Sager, was hat Sie nach über 25 Jahren in
der Betriebsgastronomie gereizt, in die Studierendenverpflegung
zu wechseln?
In der Betriebsgastronomie hat man viele Gäste,
die schon sehr lange dabei und relativ festgefahren
in ihren Essgewohnheiten sind. Für mich bestand der
Spannungsbogen darin, dass ich hier eine sehr junge
und mit 32.000 potenziellen Gästen zudem sehr
breit gefächerte Klientel habe, die mich fordert. Das
bedeutet, ich muss mich selbst im Geiste jung halten
und mich immer wieder auf neue Konzepte einstellen.
Sehen Sie entsprechend die CampusGastronomie, im
Gegensatz
zur Betriebsgastronomie,
wesentlich dynamischer
oder fortschrittlicher?
Wie trendorientiert ein Betrieb unterwegs ist, hängt weniger
vom Betriebstyp als von dessen gastronomischem Leiter ab.
Allerdings sind unsere Gäste hier im Studentenwerk Göttingen
die Gäste der Betriebsgastronomie von morgen. Sie verlassen
uns mit einer gewissen Erwartungshaltung, schließlich sind
sie von hier ein riesiges Angebot gewohnt. Speziell hinsichtlich
vegetarisch-veganer Speisen sehe ich noch große Unterschiede.
Hier ist das bereits Standard, während es in der Betriebsgastrono
Fotos: privat, Studentenwerk Göttingen
Mit der Änderung seiner
Positionsbezeichnung hat Frank
Sager ein erstes Signal gesetzt. Der
Leiter „CampusGastronomie“ will die
ehemaligen „Verpflegungsbetriebe“
des Studentenwerks Göttingen
gastfreundlicher aufsetzen.
Manager im Gespräch