
Vier bayerische GV-Betriebe haben sich im Rahmen des Pilotprojekts ENKÜ in Töpfe, Stromzähler
und Abfalltonne schauen lassen, um Potenziale zur Ressourcenschonung auszuloten. Ergebnis sind
u. a. kostenlose Tools für jedermann zum Nachahmen.
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Bei einigen waren es die Pommes, bei fast
allen die Tomaten und Nudeln und bei
einem die Spültechnik. Indem die vier
Projektbetriebe von ENKÜ u. a. auf diese Le-bensmittel
verzichteten bzw. sie passgenauer
kalkulierten und die Technik modernisierten,
schafften sie es mit geringem Aufwand viele
Ressourcen in ihren Großküchen zu sparen.
Doch das war längst nicht alles und der Weg
dahin war weit.
Begonnen hat es mit einer Zahl: 1,3 Mio. t. So
hoch sind die jährlichen Lebensmittelverluste
in Bayern, die vermeidbar wären. Das ent-spricht
einem Einsparpotenzial an Primärener-gie
von fast 14.000 TJ pro Jahr. Der schnellste
und größte Hebel, dies innerhalb der gesam-ten
Wertschöpfungskette vom Acker zum Tel-ler
zu minimieren, war schnell ausgemacht:
die Außer-Haus-Verpflegung. So beträgt das
Energieeinsparpotenzial allein im Bereich AHV
3.708 TJ pro Jahr. Doch Energie lässt sich in der
Großküche indirekt und direkt auch anderwei-tig
einsparen.
Direkte und indirekte Energie
Das war der Start von ENKÜ – Energieeffiziente
Küche, einem Projekt des bayerischen Kompe-tenzzentrums
für Ernährung (KErn), das vom
Bayerischen Staatsministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten gefördert wurde.
Ziel war es, Potenziale zur Energie- und Res-sourcenschonung
in Großküchen auszuloten.
Daher wurden vier Pilotbetriebe seit Septem-ber
2016 begleitet und beispielhaft unter die
Lupe genommen. Aus den Ergebnissen wurden
Energiesparpotenziale für ganz Bayern hoch-gerechnet
sowie Handlungsempfehlungen
abgeleitet. Projektbegleitend entstanden zwei
Tools: Zum einen der ResourceManager Food,
ein Werkzeug zur Erfassung, Auswertung und
Optimierung der Ressource Lebensmittel. Pri-mär
dient er dazu, die Lebensmittelabfälle
zu
Vor Augen geführt
58 GVmanager 3/ 2018