
Foto: Knewitz
GV-Managerin des Jahres 2017
dungsauftrag“, betont die enga-gierte
34-Jährige. Das gilt sowohl
für die Kinder, die ihr Essen warm
angeliefert bekommen, als auch für
die mehr als 20 Schulmensen, die
Biond beliefert oder selbst betreibt.
Leere Teller – voll gewonnen
Sie selbst präferiert die Cook&Chill-
Produktion für die Mensen. Ihr
Konzept: Speisen wie Gulasch wer-den
in der Zentralküche in Kassel
zubereitet, das Gemüse als Beilage
kommt frisch aus der Region der
jeweiligen Schule und wird in der
Mensa im Kombidämpfer zuberei-tet,
oder im Fall von Rohverzehr wie
Salat erst vor Ort klein geschnitten.
Durch das System kann Biond auch
über das Umfeld von Kassel hinaus
bedienen. Bisher waren Hessen
und Nordrhein-Westfalen das Ein-zugsgebiet.
Lange Transportwege
gehen nicht einher mit Nachhal-tigkeit,
oder? Eine Studie, die ein
Betrieb in 400 km Entfernung von
Kassel beauftragte, ergab, dass
Biond im Vergleich zu einem kon-ventionellen
Anbieter aus der Regi-on
in der CO2-Bilanz die Nase weit
vorn hat. Trotz der Lieferwege. Die
Gründe: 100 % Bio-Lebensmittel,
ein geringer Fleischanteil, kaum
Tiefkühlware und die Anlieferung
Mit dem Barometer entwickeln die
Schüler einen gewissen Ehrgeiz.
Essen zum Anfassen
Workshops stärken das Bewusst-sein
der jungen Esser noch mehr.
Dafür besuchen Biond-Mitarbeiter,
z. B. aus der Produktion, die Schu-len.
Sie haben alles dabei, vom Mi-xer
bis zum Schneidbrett. „Kinder
sind neugierig, sie wollen auspro-bieren“,
betont Jana Heise. Es gibt
Blindverkostungen und sie stellen
selbst Speisen her, z. B. Brotauf-strich,
Gemüsepizza oder bunte
Smoothies. Die Kinder sind begeis-tert,
wenn durch ein Stück Rote
Bete der Smoothie rosa wird. Die
Workshops müssen Schulen nicht
extra zahlen, es gehört zum Ge-samtangebot.
Es fällt lediglich ein
Unkostenbeitrag für die Ware an.
Jana Heise würde sie gerne häufi-ger
als zweimal im Jahr in den be-treuten
Schulen organisieren. Des-halb
ist sie auf der Suche nach Sub-ventionsmöglichkeiten
und denkt
dabei z. B. an Krankenkassen, da
sie auch einen Präventionsauftrag
zu erfüllen haben. Auch sonst
bleibt Biond in Bewegung. 2018
ist die Eröffnung einer Produktion
in Köln geplant. So kann Biond in
einem Gebiet, in dem schon 700
Cook&Chill-Essen bezogen wer-den,
Kunden mit der Warmanliefe-rung
bedienen. Vier bis fünf Mitar-beiter
sollen in der Produktion ein-gesetzt
werden. Dennoch möchte
Biond in nächster Zeit nicht zu
viele neue Herausforderungen an-nehmen.
„Wir wollen organisch
wachsen“, betont Jana Heise.
Es bleibt also spannend bei Biond.
Doch wenn man den sympathi-schen
Betrieb mit seinen enga-gierten
Mitarbeitern besucht, wird
schnell klar, hier entsteht Großes
für Kleine. Und das wird auch in
Zukunft so bleiben – mit einer GV-Managerin,
die immer vor ihrem
und für das Team steht. mak
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miteinbezogen.
Abfallarmes Buffetsystem
Als erster Betrieb in Deutschland
hat Biond das Buffetsystem in
Schulmensen eingeführt. Buffet,
das hört sich nach viel Abfall an.
Doch weit gefehlt: „Das hat den
Vorteil, dass wir vor Ort flexibel auf
den Bedarf reagieren können“, ver-rät
Jana Heise. Wenn Nudeln benö-tigt
werden, sind sie in kurzer Zeit
servierfertig. „Bei uns dürfen sich
die Kinder so oft nachholen, wie sie
möchten. Dadurch laden sie sich
die Teller nicht so voll“, betont sie.
In den Schulmensen gibt es die
begleitete Ausgabe. An jeder Sta-tion
gibt es eine Aufsichtsperson,
die die Hygiene gewährleistet. Da-durch
ist es möglich, z. B. übrig ge-bliebene
Paprikastreifen vom Salat-buffet
am darauffolgenden Tag auf
die Pizza zu legen. Diese Aufsicht
sowie die Arbeiten in der Mensa-küche
können auch die Schüler
übernehmen – selbstverständlich
nur mit den erforderlichen Schu-lungen.
Das stärkt das Bewusstsein
und die Wertschätzung der Schüler
gegenüber den Speisen und auch
der Arbeit, die die Mensamitarbei-ter
täglich leisten.
Durch den Mensadienst, der den
Einlass ebenso beinhaltet wie das
Saubermachen der Tische und das
Abräumen, wird die Identifikation
mit der Mensa gestärkt. Um die
Kinder noch mehr zu motivieren,
den Abfall gering zu halten, hat
Biond das Abfallbarometer in den
Mensen eingeführt. Jeden Tag wird
zum Abschluss der angefallene
Müll gewogen. Wenn das Ziel im
Wochendurchschnitt erreicht wur-de,
gibt es in der folgenden Woche
ein besonders leckeres Dessert.
„Kindern muss etwas an die Hand
gegeben werden und sie müssen
eingebunden werden“, erklärt sie.
AUF EINEN BLICK
Biond, Kassel
Geschäftsführung: Jana Heise
Mitarbeiter: 46 Fachkräfte, 19 Hilfskräfte, 1 Kochazubi
Essenszahlen: 7.000 (Kitas und Schulen), davon 5.200 im
Cook&Chill-System (extern ergänzt durch regionale Frischware),
1.800 in der Warmausgabe
Ausgewählte Partner: Rieber, Rational, Blanco, Ecolab,
Winterhalter, Kronen Nahrungsmitteltechnik
12 GVmanager 1-2/ 2018