Foto: St. Elisabeth Gruppe
GV-Manager des Jahres 2017
Wir gratulieren zur
Auszeichnung!
Meistertitels, wird zudem finanziell gefördert.
Dass die Führungskräfte ihren Mitarbeitern
eine bestimmte Anzahl an Workshops bieten,
wird von Ramin Homayouni zudem als Ziel
vorgegeben, das an eine leistungsgerechte
Vergütung gekoppelt ist.
Der Lohn: Ein großer Teil des gastronomischen
Teams besteht aus Eigengewächsen
der St. Elisabeth Gruppe, darunter viele langjährige
Mitarbeiter. Dass die 252 Mitarbeiter
ein Team bilden, war eine große Herausforderung
für Ramin Homayouni. So wurden die
Mitarbeiter aufgrund verschiedener Fusionen
zusammengewürfelt und mussten erst
zusammenwachsen – untereinander aber
auch innerhalb der eigenen Standorte. „Die
aus der Spüle und wir aus der Küche gibt es
bei mir nicht mehr“, sagt Ramin Homayouni
über das eingefahrene Grüppchendenken. Er
hat die meist erstmal murrenden Mitarbeiter
rollieren lassen, um Verständnis für andere
Arbeitsplätze zu wecken. „Heute machen
manche angestammte Spülkräfte sogar mal
den Service von Veranstaltungen, weil sie gesehen
haben, dass sie das auch können.“ Nebeneffekt
seiner Teambuildingmaßnahmen,
die auch einen Go-Kart-Wettbewerb oder
gemeinsames Grillen umfassen: „Jeder kennt
jeden, und alle können miteinander. Das ist
mir sehr wichtig, da es in meiner Vision noch
wichtiger wird“, spielt er auf ein weiteres Zusammenrücken
an.
Aus einem Guss
Heute folgen alle vier Produktionsstandorte
dem gleichen Produktionsplan und leben die
gleiche Philosophie. „Bis zu diesem Punkt hat
es drei Jahre gedauert.“ Ruhe, sofern man das
so nennen kann, kehrte erst nach der letzten
Fusion 2013 ein. Zuvor standen die Prozesse
immer wieder auf dem Prüfstand, sobald neue
Standorte hinzukamen. „Wobei das eigene
Hinterfragen weiterhin dazugehört“, lenkt
Ramin
Homayouni ein. „Nur dank fortwährender
Prozessoptimierung können wir unseren
hohen Qualitätsanspruch halten, ohne ständig
an der Kostenschraube drehen zu müssen.“
Wie hoch der Stellenwert der Qualität ist, spiegelt
der Prozess der Lebensmittelauswahl sehr
schön wider. „Wir haben alle Lebensmittel,
vom Tee bis zur Wurstscheibe, vorab verkostet
– blind und mehrfach – und uns bewusst
für das Produkt entschieden, ohne den Preis
zu kennen oder den Hersteller“, berichtet der
Gesamtleiter der Verpflegung. „Unsere Nudeln
z. B. haben eine supertolle standfeste Qualität,
kosten aber auch ein Vermögen für die Verhältnisse
eines Care-Betriebs“, gibt Ramin HomaAUF
EINEN BLICK
St. Elisabeth Gruppe GmbH/
Kath. Kliniken Rhein-Ruhr
Gesamtleitung Verpflegungsmanagement:
Ramin Homayouni
Mitarbeiter Verpflegungsbetriebe: 252
Betriebe: 4 Produktionsstandorte, 2 Kongress- und
Konferenzzentren, 8 Cafeterien, 2 Seniorenheime,
1 Gästehaus
Essenszahlen: bis zu 10.000 Mahlzeiten täglich,
davon 1.000 außer Haus (Catering, Kitas)
Ausgewählte Partner: Bankettprofi, Deutsche See,
Electro Calorique, Faller, frischli, Hilcona, Logimen,
MKN, Nestlé Professional, Optimahl, Patisserie Walter
youni ein Beispiel. Um
das Budget nicht zu
sprengen, standen
im Anschluss
trotzdem Preisverhandlungen
mit den Herstellern
an. „Unsere
Abnahmemenge
war da
sehr hilfreich“,
ergänzt er. Dank
der 10.000 täglichen
Essen kann
sich die Küche auch
individuell rezeptierte
Produkte fertigen lassen,
wie Salatdressings (Optimahl)
und Fischprodukte (Deutsche
See) oder hochwertige Desserts
für besondere Anlässe (Patisserie Walter).
Vom Konfitürenlieferanten (Faller) lässt sich
die Klinik-Gruppe zudem als Geschenk z. B.
für Patienten, die Geburtstag haben, Konfitüren
mit eigenem Logo branden. „Wir müssen
und können heute nicht mehr alles selbst machen.
Als ich kam, habe ich z. B. das Kochen
von Pudding abgeschafft, da es hier tolle
Convenience z. B. von frischli gibt.“
Neben den Produkten und dem vierwöchigen
Speiseplan ist auch die Thermik an allen
Standorten identisch. „Damit stelle ich sicher,
dass jeder Koch alle Geräte bedienen kann“,
erläutert der GV-Manager. Das garantiert aktuell
ein flexibel einsetzbares Team und in
ferner Zukunft ein weiteres Zusammenrücken
der Produktionsstandorte – die Vision Ramin
Homayounis. Hochwertige Qualität war auch
bei der Küchentechnik investitionsentscheidend.
„Unser Betrieb ist vergleichbar mit einem
LKW, der jeden Tag auf der Autobahn
mit Vollgas fährt“, begründet er. In den Geräten
von MKN sind eigene Rezepte hinterlegt,
wie die früher aufwändig zu beaufsichtigende
Erbsensuppe. „Nur so kann man heute auf
relativ kleiner Fläche einen großen Output
erzielen“, erläutert er und spricht das Erreichen
der Kapazitätsgrenze hier am Standort
Herne an. Als Lösung hat er eine Vision im
Hinterkopf, bei der auch Cook & Chill eine
Rolle spielt – für ihn das i-Tüpfelchen seiner
Qualitätsphilosophie. „Wir haben derzeit eine
tolle Qualität, da wir hochwertigste Produkte
benutzen. Mit Cook & Chill könnten wir aber
erst 30 Minuten vor dem Service finishen,
was nochmal einen Qualitätssprung bringt“,
erläutert der Gesamtleiter Verpflegungsmanagement
und ergänzt sein Motto, das
sich wie ein roter Faden durch sein Tun zieht:
„Vorausgesetzt man macht es richtig und ist
verantwortlich bis zum Gast, sonst kann man
es gleich lassen.“ kir
www.electro-calorique.de www.mkn.de www.bankettprofi.de
16 GVmanager 12/ 2017
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