Fotos: St. Elisabeth Gruppe
Aus- und Weiterbildung hat bei der St. Elisabeth Gruppe einen hohen Stellenwert. Wöchentlich versammeln sich z. B. die vier auf verschiedene Standorte
verteilten Koch-Azubis zur internen Schulung. Um den eigenen Bedarf an Fachkräften künftig zu sichern, soll noch mehr ausgebildet werden als bisher.
Dass die Qualität der Bewerber sehr unterschiedlich
ist, dem stimmt Ramin Homayouni
zu. Wie will er es also schaffen, noch mehr
auszubilden als bisher? „Zum einen, indem wir
frühzeitig mit der Suche beginnen“, antwortet
er. Bereits nach Beginn des Ausbildungsjahres
schreibt die Personalabteilung fürs nächste
Jahr aus. Einen anderen Joker sieht er in der
breiten Aufstellung der Gastronomie: „Unsere
Köche beschäftigen sich nicht allein mit klassischer
Groß- bzw. Patientenverpflegung. Durch
Kongresse oder andere Veranstaltungen in unserem
Haus kommt auch die À-la-carte-Küche
nicht zu kurz“, erläutert der Leiter Verpflegungsmanagement,
dessen gastronomische
Betriebe auch Senioren- und Kitaverpflegung
leisten. „Sich in verschiedenen Bereichen austoben
zu können, ist für das Gewinnen von
Fachkräften generell ein großer Vorteil.“
Weiterbildungskultur
Dabei ist es ihm persönlich, aber auch dem
Unternehmen generell, ein großes Anliegen,
dass sich die Mitarbeiter regelmäßig weiterbilden.
Angst vor „hausgemachter“ Führungskräftekonkurrenz
hat er nicht. „Je besser aus-
und weitergebildet meine Mitarbeiter sind,
desto einfacher und besser kann ich meine
eigene Arbeit erledigen. Eine Weiterbildungskultur
spornt jeden an, sein eigenes Wissen
auszubauen – auch mich“, erläutert der gelernte
Koch, Küchenmeister und Betriebswirt
(VWA) mit 25-jähriger Erfahrung in leitenden
gastronomischen Positionen. Die Mitarbeiter
können dabei aus einem großen Spektrum
wählen. Das beginnt bei Grundlagen für die
tägliche Arbeit wie den Umgang mit Excel,
die primär im eigenen Bildungszentrum der
St. Elisabeth Gruppe vermittelt werden, und
reicht bis hin zu individuellen Workshops
zur Erarbeitung von eigenen Rezepturen mit
Partnern wie Nestlé Professional oder Vor-
Ort-Workshops mit der Deutschen See. Die
Cafeteria-Köche durften z. B. auch mal ins Allgäu
zur Frontcooking-Akademie fliegen. Der
Erwerb beruflicher Qualifikationen, wie des
rant besichtigt. Damit haben wir bisher sehr
gute Erfahrungen gemacht“, resümiert Ramin
Homayouni,
der zukünftig noch mehr ausbilden
möchte, um den unternehmenseigenen
Bedarf an guten Fachkräften zu sichern. Entsprechend
gibt es seit diesem Jahr auch einen
definierten Verantwortlichen für die Koch-Ausbildung.
„Ich bin stolz auf unser Ausbildungskonzept
und dem Unternehmen dankbar, dass
es uns das auch ermöglicht“, ergänzt er. Das
Konzept scheint sich auszuzahlen, letztes Jahr
gab es immerhin 15 Bewerber für eine Stelle.
Für deren Auswahl nimmt sich die Küche
– nach einer Vorselektion durch die Personalabteilung
– viel Zeit. Ein Bewerbungsgespräch
dauert im Schnitt zwei bis drei Stunden.
„Großteils erzählen wir erstmal, was einen Bewerber
im Koch-Alltag erwartet. Wenn er dann
noch nicht verschreckt ist, gehen wir weiter in
die Tiefe“, veranschaulicht Ramin Homayouni.
Wenn möglich, absolviert der Bewerber noch
ein mehrtägiges Praktikum, nach welchem
entschieden wird, ob es für beide Seiten passt.
GV-Manager des Jahres 2017
12/ 2017 GVmanager 15
/