
gestellt werden, überzeugte er die Ärzte und
konnte Produkte der Pharmaindustrie aus dem
Rennen werfen. Einziger Haken: Die Kranken-kassen
fördern die eigenen Drinks bisher nicht,
etwas das Peter Fischer hofft, mithilfe der Aus-zeichnung
ändern zu können. Beide Preisträ-ger
erhielten einen Sachpreis sowie 1.000 E.
Wartungsvertrag für Mitarbeiter?
Auf sarkastisch-ernste Weise sensibilisierte ab-schließend
Thomas Pütter von der Agentur für
Unternehmensentwicklung Eulzer & Pütter für
die „Mitarbeiterbegeisterung 4.0 und Spirit im
Unternehmen“. So verdeutlichte er mit dem
Gesetz der Ernte, dass man erst säen muss,
bevor man Mitarbeiter „ernten“ könne und
gab dazu diverse Tipps. „Haben Sie einen War-tungsvertrag
für Ihre Mitarbeiter?“, fragte er
provokant in die Runde. „Das meine ich ernst.
An die Kaffeemaschine lassen Sie nur einen
Fachmann, und an Ihre Mitarbeiter?“, war nur
einer von weiteren Denkanstößen.
In seinem Schlussplädoyer fasste Dominik
Deffke von S&F nochmals die vielen Potenzi-ale
zusammen, die im Lauf der zwei Symposi-umstage
vorgestellt wurden und kam zu dem
Schluss, dass hier für jeden etwas dabei sein
müsste, denn: „Verweigern gilt nicht, um auch
morgen noch da zu sein.“ kir/mak
14. S & F-Symposium
Essen als Aushängeschild
„Ich bin Koch in einer Fastenklinik – nicht der
einzige Widerspruch, den Sie heute von mir
hören“, begann Hubert Hohler, der über das
Verpflegungskonzept und Markenversprechen
der Klinik Buchinger Wilhelmi referierte. Er
machte es sich zunutze, dass „alles, was der
Mensch nicht hat, furchtbar interessant für ihn
ist – in unserem Fall also das Essen.“ So entwi-ckelte
er mit seinem Küchenteam im Laufe von
15 Jahren einen werbewirksamen Mix aus kos-tenlosen
und -pflichtigen Events rund ums Es-sen,
von der Kochshow für die Patienten über
„Rent a cook“, Caterings und den Verkauf von
Eigenprodukten. Seine Bedingung: „Alles was
wir verdienen, muss in die Küche reinvestiert
werden – so habe ich schon den einen oder
anderen Koch mehr bekommen.“ Sehr an-schaulich
ging er auch auf den Trend der In-dividualisierung
ein – für eine Klinik mit nur
einem Gericht pro Tag eine Herausforderung,
die sich mit entsprechendem Kochwissen gut
lösen lässt. Sein Fazit: „Wenn das Essen in ei-ner
Fastenklinik zum Aushängeschild werden
kann, geht das auch woanders.“ Allerdings
muss dafür in vielen Kliniken ein Umdenken
stattfinden, wie ihm das begeisterte Plenum
beipflichtete. „Bisher gilt: Das Essen darf nicht
krankmachen. Richtig wäre: Das Essen soll ge-sund
machen“, appellierte er abschließend.
10 Jahre Förderpreis
Zum 10-jährigen Jubiläum des Förderpreises
für Innovatives Verpflegungsmanagement
zog die erste Preisträgerin, Carmen Hübner,
von der damals frisch Bio-zertifizierten
Mensa der Nürnberger Fachakade-mie
für Ernährungs- und Versor-gungsmanagement
ein zufriede-nes
Resümee: „Die Anerkennung
durch die Auszeichnung hat zum
einen Motivation gegeben, zum
anderen hat es uns die Anschub-finanzierung
durch den Preis er-möglicht,
begleitende Projekte
durchzuführen.“
Nach einem historischen Schnell-durchlauf
der weiteren Ehemaligen
hielt Merle Losem, die als Geschäftsführerin
der DHA den Förderpreis mitverleiht, die Lau-datio
auf den diesjährigen Preisträger: das Stu-dierendenwerk
Thüringen. Dieses entwickelte
unter Federführung von Anja Pforte zwei Jahre
lang eine interkulturelle Menülinie von Stu-dierenden
für Studierende mit dem Titel „So
isst die Welt“. Das Besondere: Sowohl Studie-rende
mit Migrationshintergrund waren aktiv
Gestaltende wie auch die Mensaköche. Anstoß
für das Projekt gab u. a. der Anstieg von Stu-dierenden
mit Migrationshintergrund in den
vergangenen Jahren von 5 auf 25 % – etwas,
das in Zeiten der Globalisierung auch andere
GV-Betriebe betrifft.
Zum Jubiläum gab es zudem einen Son-derpreis.
Diesen nahm Peter Fischer, Leiter
Klinik-Gastronomie des Klinikums St. Marien
Amberg, für sein Konzept der integrativen
Onkologie entgegen. Mit seinen Amberger
Aufbaudrinks, die von der Küche selbst her-
„Was ich
mit Kochevents
ver-diene,
wird
in Küche und
Personal
reinvestiert.“
Hubert Hohler
„Meeresrauschen
im Gastraum kann
den Umsatz steigern,
eine Erkenntnis
des sogenannten
Sonic Seasoning.“
Erik A. Leonavicius
Fotos: Kirchner
28 GVmanager 11 / 2017