Ab Mai 2022 steigen für Beschäftigte und Auszubildende im Gastgewerbe in NRW die Löhne. Preisanpassungen sind dadurch unvermeidbar. Gastgewerbeumsatz
Quelle: Louis Hansel on Unsplash

Neuer Tarifabschluss für Gastgewerbe in NRW

Nach intensiven Verhandlungen haben sich der Arbeitgeberverband Dehoga Nordrhein-Westfalen und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Landesbezirk NRW in der Tarifrunde am Dienstag, 18. Januar 2022 auf einen neuen Tarifabschluss für die Beschäftigten in Gastronomie und Hotellerie zwischen Rhein und Weser geeinigt. Die Gespräche fanden vor dem Hintergrund der noch immer währenden Corona-Pandemie mit ihren massiven wirtschaftlichen und personellen Auswirkungen auf die Branche sowie der deutlichen Preissteigerungen und der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von 12 Euro statt. Der vorherige Tarifvertrag war zum 31. Mai 2020 gekündigt worden. Zu neuerlichen Tarifgesprächen war es wegen der Coronakrise erst Ende des vergangenen Jahres gekommen.

Steigende Löhne in NRW

Die Löhne steigen ab dem 1. Mai 2022 um durchschnittlich 10 Prozent und in einem zweiten Schritt ab dem 1. Juni 2023 noch einmal um 3,5 Prozent. Der Lohneinstieg liegt künftig bei 12,50 Euro. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von insgesamt 25 Monaten. Neben Absprachen zur Lohnentwicklung wurde die Tarifstruktur erneuert und den aktuellen Anforderungen angepasst.

Die Ausbildungsvergütungen steigen zum neuen Ausbildungsjahr am 1. August 2022 ebenfalls deutlich: im 1. Jahr um 250 auf 1.000 Euro, im 2. Jahr um 220 auf 1.100 Euro und im 3. Jahr um 200 auf 1.200 Euro. Alle Ausbildungsvergütungen werden nach zwölf Monaten um jeweils 100 Euro erhöht. Die Laufzeit des Ausbildungstarifvertrages beträgt 24 Monate. „Wir wollen alle, auch unsere Gäste, in Zukunft und nach Corona ein lebendiges und wirtschaftlich gesundes Gastgewerbe in NRW. Dazu gehören starke Unternehmen und gleichzeitig attraktive Bedingungen für Beschäftigte und Auszubildende, die gerne in Restaurants, Clubs, Hotels und Kantinen arbeiten. Diesem Ziel werden wir mit diesem Tarifvertrag einen wichtigen Schritt näherkommen, auch wenn wir wissen, dass die neuen Tarife eine große Herausforderung für viele Betriebe darstellen werden“, beschreiben Andreas Büscher, Regionalpräsident des Dehoga Nordrhein-Westfalen und Mohamed Boudih, Landeschef der NGG NRW, die Ergebnisse der aktuellen Tarifrunde. Sie erklären weiter:

„Wir sind uns zudem darüber im Klaren, dass die deutlichen Lohnerhöhungen angemessene Preisanpassungen bedeuten müssen und hoffen auf die Akzeptanz unserer Gäste als Ausdruck der Wertschätzung für die Arbeit im Gastgewerbe.“

Andreas Büscher, Mohamed Boudih

Einigung bei branchenpolitischen Themen

Dehoga NRW und NGG vereinbarten zudem, bestimmte branchenpolitische Themen wie beispielsweise eine Verbesserung der Ausbildungsqualität sowie die Fortführung weiterhin dringend benötigter angemessener Wirtschaftshilfen und die Verbesserung der Kurzarbeitergeldregelungen künftig gemeinsam anzugehen: „Für diese Themengebiete brauchen wir gute Lösungen, von denen Unternehmer wie Beschäftigte und die gesamte Branche profitieren. Dafür wollen wir zusammen kämpfen“, betonen Büscher und Boudih.

Quelle: Dehoga NRW

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