Der französische Spitzenkoch Paul Bocuse ist tot. Der weltbekannte Koch, Gastronom und Unternehmer starb am 20. Januar in seinem Geburtsort Collonges-au-Mont-d’Or im Alter von 91 Jahren. Das teilte der französische Innenminister Gérard Collomb am Samstag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. „Paul Bocuse ist tot. Die Gastronomie trauert. Monsieur Paul war Frankreich. Einfachheit und Großzügigkeit. Vorzüglichkeit und die Kunst zu leben. Der Papst der Gastronomen hat uns verlassen.“
Paul Bocuse gehörte zu den Erfindern der Nouvelle Cuisine und galt als einer der besten Köche des 20. Jahrhunderts. Sein Restaurant L’Auberge du Pont de Collonges wurde seit 1965 ohne Unterbrechung mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Im Jahr 1989 wurde Bocuse vom Restaurantführer Gault-Millau zum „Koch des Jahrhunderts“ ernannt.
Kollegen und Weggefährten trauern um Paul Bocuse
Der französische Präsident Emmanuel Macron bezeichnete Bocuse am vergangenen Samstag als „die Inkarnation der französischen Küche“. „Sein Name steht in der französischen Küche für Großzügigkeit, für Respekt der Traditionen und auch für seinen Einfallsreichtum.“ Die französische Gastronomie verliere „eine mythische Figur, die sie in großer Form geprägt hat“.
Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa würdigte Spitzenkoch Harald Wohlfahrt Bocuse als „einen ganz Großen, wenn nicht den Größten seiner Zunft“. Bocuse habe ganze Generationen von Köchen geprägt. „Er hat die Köche hinter dem Herd herausgeholt und sie in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt.“
Gegenüber der dpa zeigte sich auch Sternekoch Eckart Witzigmann tief betrübt: „Es tut mir das Herz weh. Es ist ein riesiger Verlust für die Gastronomie. Paul war ein Gastgeber, wie er sein soll“. Witzigmann war in den 1960er Jahren Teil von Bocuses Küchenteam.