In Frankreich gingen rund 10 Millionen Liter spanischer Rosé-Wein in den Handel, die fälschlicherweise als französischer Wein etikettiert waren. Noch dazu, wurden die betreffenden Chargen zu einem wesentlich höheren Preis im Großhandel verkauft. Angeblich wurde pro Flasche mehr als das doppelte veranschlagt als üblich. Das berichtet die französische Tageszeitung „Le Parisien“ unter Berufung auf die zuständige französische Verbraucherschutzbehörde (DGCCRF).
Die DGCCRF hatte mehrere Weingroßhändler überprüft und festgestellt, dass in einem Fünftel der französischen Betrieben der spanische Rosé mit gefälschten Etiketten vertrieben wurde. Den betreffenden Händlern drohen nun Verfahren wegen Fälschung und irreführenden Geschäftspraktiken. Für Letzteres drohen in Frankreich bis zu zwei Jahre Haft. Auch müssen die Händler mit einer Geldstrafe von bis zu zehn Prozent des durchschnittlichen Jahresumsatzes rechnen.
Laut einem Bericht der „Augsburger Allgemeinen“, haben französische Weinerzeuger im unteren Preissegment seit einigen Jahren mit starker Konkurrenz aus Spanien zu kämpfen. Dies hatte vor allem in Südfrankreich zu mehreren Protesten geführt. Auch haben französische Behörden in jüngster Vergangenheit eine Vielzahl an Kontrollen bei Herstellern, Importeuren und im Handel durchgeführt.