Millionen Milchkühe gibt es in Deutschland. Eine imposante Zahl, doch die Zahl der Milchviehbetriebe sinkt hierzulande stetig: 64.000 sind es aktuell (Stand: Mai 2018) noch. Milchbäuerinnen und -bauern stehen wirtschaftlich seit Jahren unter Druck. Sie müssen in engen Gewinnmargen zwischen steigenden Futterkosten und sinkenden Preisen für Milch operieren.
Preisrückgang
Knapp 35 Cent erhielten Milchbäuerinnen und -bauern 2018 im Durchschnitt pro Kilogramm konventionell erzeugter Milch von deutschen Molkereien. Für Biomilch gab es gut ein Drittel mehr, nämlich rund 48 Cent. Im Vergleich der letzten fünf Jahre bedeutete das für die Bio-Milchviehhalterinnen und -halter ein durchschnittliches Jahr, während konventionelle Betriebe rund 1,5 Cent mehr erhielten als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre.
Verglichen mit 2017 war sowohl für konventionell erzeugte Milch (-5,2 Prozent) als auch für Biomilch (-1,6 Prozent) ein Preisrückgang zu sehen.
Ein Kraftakt
Zwar lässt der derzeitige Milchpreis (Oktober 2018: circa 35,5 bis 38,6 Cent pro Kilogramm), die Betriebe etwas aufatmen. Doch noch immer ist der Preis, den Molkereien für den Liter Milch zahlen, nicht kostendeckend. Dafür benötigen deutsche Milchviehhalterinnen und -halter durchschnittlich 40 Cent pro Liter Milch.
“Um heute Tierhaltung zu betreiben, muss man schon in Tiere vernarrt sein”, sagt Detlef May in einem Interview mit dem BLE. Der Geschäftsführer eines Milchviehbetriebs in Groß Kreutz (Brandenburg) beschäftigt sich seit mehr als 25 Jahren mit der Haltung von Kühen. Seine Milchviehherde in Groß Kreutz ist 230 Milchkühe stark. Hinzu kommen 180 Jungrinder.