In Deutschland arbeiten ca. 2% aller Weingüter nach den strengen ökologischen Richtlinien. Alle Öko-Güter sind in Verbänden organisiert, die Richtlinien aufstellen, kontrollieren und die Weingüter entsprechend zertifizieren. Nach außen ist dieser Status auf dem Etikett z.B. durch das Naturland-Zeichen sichtbar. Die Mitglieder im Naturland Verband sehen sich als die qualitative Spitze des Öko-Weinbaus und möchten diese Stellung weiter ausbauen. Aktuell sind 20 Weingüter im Naturland-Fachverband Wein organisiert. Diese bewirtschaften ca. 140 ha. Die Naturland Güter sind fast ausnahmslos Mitglied bei den Prädikatsweingütern (VDP), deren Traubenadler sich als Markenzeichen für deutsche Spitzenweine etabliert hat.
Philipp Wittmann, Sprecher der Naturland-Weingüter, formulierte als Hauptziel des Ökoweinbaus die Gesunderhaltung der Böden, des Terroirs, was die Grundlage des Spitzenweinbaus bedeute. Er wies daraufhin, dass Deutschland in der Vorstufe des Ökoweinbaus, dem umweltschonenden Weinbau, bereits weltweit führend sei. Eine große Ausdehnung der ökologisch arbeitenden Weingüter sei aber nicht zu erwarten. Limitierend hierfür sei das enorme Risiko des Ernteausfalls, hervorgerufen durch den echten und falschen Mehltau. Pilze, für die es bislang noch keine wirksame Bekämpfung auf biologischer Basis gibt. Allerdings sieht er nicht zuletzt durch die Wellness-Bewegung Chancen für den Bio-Weinbau, da der Genuss solchermaßen erzeugter Weine auch Wellness von Innen bedeute. Weiterhin trägt die nachhaltige Bewirtschaftung im Weinberg zur Gesunderhaltung der Umwelt bei, was angesichts der Klimaveränderung und ihren Folgen eine zukunftsweisende Arbeit bedeutet.
Am Abend war ein Musterbeispiel für “Wellness von Innen” angesagt. Bei der Veranstaltung Bio Total in Küche und Keller verwöhnte Ralf Marhenke vom Restaurant am Chinaturm über 70 Gäste mit einer interessanten Menüfolge aus ökologischen Produkten. Rudolf Knoll, Vinum, moderierte die kulinarische Weinprobe.
Die Weingüter: Brüder Dr. Becker (VDP), Clemens-Busch, Hahnmühle, Heyl zu Herrnsheim (VDP), Schlossgut Hohenbeilstein (VDP), Graf von Kanitz (VDP), Dr. Randolf Kauer, Gerhard Roth (VDP), Prinz zu Salm-Dalberg (VDP), Gerhard Sander, Siben Erben (VDP), Wittmann (VDP),