Von wo stammen die meisten Kaffeebohnen? Zahlen zu Im- und Export.
Quelle: kerdkanno/pixabay

Kaffeebohnen: Import- und Export-Weltmeister

Kaffeebohnen werden in Deutschland gerne gekauft und zu Kaffee verarbeitet. Doch welche Länder importieren die größte Menge an Kaffee? Und welche Nationen gelten als Export-Weltmeister? Es sind einige Länder, die man in der Statistik erwarten würde – allerdings gibt es auch Überraschungen.

Import- und Export-Weltmeister für Kaffeebohnen

Ende Mai gab es in Deutschland Preiserhöhungen, verbunden mit schlechten Ernteprognosen aus Brasilien – einer der größten Kaffeeerzeuger weltweit. Auch Deutschland zählt zu den starken Importeuren bzw. Exporteuren von Kaffee. Mit mehr als 1,5 Millionen Tonnen Kaffeebohnen, die importiert werden, sind jedoch die USA quasi Weltmeister in dieser Kategorie. Deutschland folgt mit 1,1 Millionen Tonnen, darauf kommt Italien mit 615.000 Tonnen. Als erfolgreiche Exporteure von Kaffeebohnen gelten Brasilien mit 2,2 Millionen Tonnen, Vietnam mit 1,4 Millionen Tonnen und Kolumbien mit 753.000 Tonnen. Diese Nationen verfügen außerdem über die größten Kaffeeplantagen. Im Ranking gibt es auch eine Überraschung: Belgien steht dort an der Spitze, denn man importierte mehr als 22 Kilogramm pro Einwohner, gefolgt von der Schweiz, welche 19,64 Kilogramm pro Kopf importierte. Platz 3 belegt Deutschland mit 13,22 Kilogramm.

Vom Verladehafen bis in die Rösterei

Per Schiff werden die Kaffeebohnen nach der Aufbereitung meistens in das Ausland exportiert. Vom Verladehafen geht es beispielsweise nach Deutschland. Bei 95 Prozent des nach Deutschland importierten Kaffees handelt es sich um Rohkaffee. Lediglich 5 Prozent sind bereits vor dem Import zu Röst- oder Instant-Kaffee verarbeitet worden. Während der Überfahrt wird der Kaffee in Schiffscontainern gelagert. Hochwertiger Rohkaffee wird dabei in Säcken gestapelt. Immer häufiger wird Kaffee als Schüttgut transportiert – das spart Kosten und ist aus Platzgründen günstig. Der Transport von Kaffeebohnen von Südamerika nach Deutschland dauert etwa zwei Wochen, aus Fernost dauert es zweimal so lange. Hamburg gilt dabei als einer der wichtigsten Importhäfen für den europäischen Markt. Bei der Ankunft in Deutschland erfolgt eine erste Qualitätssicherung. Daneben wird sichergestellt, ob die Waren dem Vertrag entsprechen. Via LKW oder Bahn erfolgt der Transport zum Kunden. Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden dauerhaft überwacht. Durch eine Entnahme von Proben wird die Qualität kontrolliert.

Am Prozess zwischen Exporteur und Importeur sind diverse Zwischenhändler beteiligt. Es gibt auch Röstereien, die den sogenannten Direct Trade nicht vollziehen können. Ein Import ist den Röstereien nicht möglich, weshalb sich die Unternehmen oder Röstereien an eine Partei wenden. Im weiteren Verlauf ist der Importeur dann für Einkauf, Transport und Zoll verantwortlich. Ansonsten gibt es verschiedene Quellen, von denen Kaffee bezogen werden kann: Kaffeeplantagen oder Händler beispielsweise. Auch Kaffeeagenten und Makler gelten als Mittelsmänner, die Vertragsparteien zusammenbringen können. In den Röstereien wird dann im weiteren Schritt aus Rohkaffee Röstkaffee gemacht – der wichtigste Schritt der Prozesskette. So entstehen am Ende die beliebten Aromen. Man kann ebenfalls dazu übergehen, den Einkauf direkt beim Produzenten vorzunehmen. Die Röstereien stehen normalerweise im direkten Kontakt zu den Kooperativen der Kaffeeplantage und importieren den Rohkaffee auch ohne Zwischenhändler. Diese mieten dann die nicht genutzten Containerflächen oder schließen sich mit anderen Röstereien zusammen. Ladefläche und Kosten werden dann oftmals geteilt.

Zahlen und Fakten

Zahlen und Fakten rund um Kaffee und den Handel von Kaffeebohnen werden in einer Statistik der Import- und Exportweltmeister zusammen getragen. Statistiken von 2019 und 2020 gibt es vom Anbieter Statista. Hier sticht der für Deutschland wichtige Kaffeeimporteur Honduras  hervor. Weitere Ergänzungen und Informationen gibt es dazu vom Deutschen Kaffeeverband.

Generell aber sind es folgende Schlagwörter und Begriffe, welche im Kontext von Kaffeehandel eine wichtige Rolle spielen:

  • Verladung
  • Importhafen
  • Zwischenhändler
  • Import- und Exportfirma
  • Kaffeeagenten und -makler
  • Direct Trade

Der Kaffeehandel ist ein komplexer Prozess mit verschiedenen Teilnehmern. Südamerika spielt für die Kaffee-Versorgung von Deutschland eine wichtige Rolle. Pandemiebedingt steigen die Preise zwar, dennoch erlaubt es die Globalisierung, Kaffee aus allen Winkeln der Welt zu im- und zu exportieren. Einen positiven Beitrag in diesem Prozess leistet der Kauf von Fair-Trade-Kaffee.

Quelle: Coffee Friend

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